Quartalszahlen

Mobilfunkanbieter o2 dämpft Umsatzerwartungen

Marktanteil nach Kunden liegt zurzeit bei 12,8 Prozent
Von Björn Brodersen

Dem Mobilfunknetzbetreiber o2 macht der scharfe Wettbewerb mehr zu schaffen als erwartet. Das Unternehmen hat daher heute seine Umsatzerwartungen etwas heruntergeschraubt. Das Umsatzwachstum im Bereich Mobilfunk werde sich voraussichtlich im hohen einstelligen prozentualen Bereich bewegen, sagte heute o2-Chef Rudolf Gröger in München. Seit der Übernahme durch die Telefónica habe das Unternehmen jedoch seinen Marktanteil ausbauen können.

Seitdem erwirtschaftete o2 nach eigenen Angaben einen Serviceumsatz von über zwei Milliarden Euro. Das entspreche einem Zuwachs von acht Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gleichzeitig habe das Unternehmen eine EBITDA-Marge von 24 Prozent erzielt. Dank dieser positiven Geschäftsentwicklung sei es möglich gewesen, 745 Millionen Euro und damit rund zehn Prozent mehr als im Vorjahr in die Mobilfunkinfrastruktur investieren. "Der hohe Marktanteil am Serviceumsatz zeigt, dass wir unsere Position als Nummer drei im deutschen Mobilfunkmarkt weiter ausbauen konnten. Um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu sein, investieren wir in den Netzausbau und in die Servicequalität", sagte Gröger. Mittlerweile habe o2 über 10 000 GSM- sowie über 7 000 UMTS-Stationen in Betrieb.

Der Serviceumsatz ist stets kleiner als der Gesamtumsatz, da er ausschließlich Einnahmen aus der mobilen Kommunikation berücksichtigt und nicht den Verkauf von Handys und Zubehör.

o2 hat mehr als zehn Millionen Kunden

Die Zahl der Kunden stieg nach o2-Angaben bis Ende September um 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 10,6 Millionen. 294 000 Neukunden konnte o2 im abgelaufenen Quartal hinzugewinnen. Der Marktanteil nach Kunden liege nun bei rund 12,8 Prozent, ein Plus von acht Prozent zum Vorjahr. Im stark umkämpften Prepaid-Markt zählt o2 im abgelaufenen Quartal 198 000 Neukunden. Über das Joint Venture mit Tchibo erreichte o2 50 000 Neukunden. Insgesamt nutzen 772 000 Kunden die Tchibo-Tarife.

Im Postpaid-Bereich haben sich mehr als 50 Prozent der neuen Vertragskunden für einen Genion-Tarif entschieden. Mittlerweile besitzen 3,8 Millionen Kunden einen Genion-Vertrag. Hohen Anteil am Erfolg des Homezone-Produkts soll die Flatrate haben, die seit ihrem Start vor einem Jahr bereits 740 000 Kunden gebucht haben. Wie heute berichtet wird o2 noch im November die Produktpalette ausbauen und mit dem Genion-L-Tarif eine deutschlandweite Flatrate einführen.

o2 hat zudem nach eigener Aussage mit rund 25 Euro im Monat den höchsten durchschnittlichen Umsatz je Kunden im deutschen Mobilfunkmarkt.