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Mobilfunk: Mehrere Karten für eine Rufnummer

Die Angebote der Netzbetreiber in der Übersicht
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Viele Handy-Kunden haben den Wunsch, einen Mobilfunk-Anschluss auf mehreren Geräten zu nutzen, ohne jedes Mal die SIM-Karte umzustecken. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn man zwar im Alltag ein aktuelles Handy nutzt, im Auto aber die Freisprecheinrichtung für ein älteres Modell bereits vorhanden ist. Eine Zweitkarte macht auch Sinn, wenn parallel telefoniert und mit einer Laptop-Modemkarte im Internet gesurft werden soll, ohne dass hierfür gleich ein zweiter Vertrag für die Daten-SIM abgeschlossen wird. Auch für ein Smartphone oder einen Handy-PDA macht eine zusätzliche Mobilfunkkarte Sinn.

T-Mobile und Vodafone bieten für solche Anwendungen seit vielen Jahren so genannte TwinCards an. Diese haben jedoch den Nachteil, dass immer nur eine der beiden Karten im Netz eingebucht sein darf und es ansonsten zu Funktionsstörungen kommen kann. In den letzten Jahren verbesserten die Netzbetreiber ihre Produkte und auch die beiden kleineren Anbieter kamen mit Mehrkarten-Lösungen auf den Markt.

o2 MultiCard war Vorreiter

Ein erstes etwas komfortableres Produkt brachte o2 am 1. Oktober 2003 mit der MultiCard auf den Markt. Privatkunden können seitdem bis zu drei, Geschäftskunden sogar bis zu sechs SIMs für einen Anschluss bekommen. Dabei berechnet der Netzbetreiber für die Aktivierung jeder zusätzlichen SIM-Karte einmalig 24,95 Euro. Zusätzliche monatliche Grundgebühren fallen nicht an. Alle Karten haben die gleiche Rufnummer. Diese wird auch bei abgehenden Telefonaten übermittelt.

Die MultiCards können auch gleichzeitig im Netz eingebucht sein und die Kunden haben die Möglichkeit, festzulegen, auf welchem Telefon ein eingehender Anruf signalisiert wird - vorausgesetzt das Gerät ist auch im Netz eingebucht. Für die weiteren Geräte bzw. Karten kann die Priorität festgelegt werden. Auch für SMS und MMS lässt sich definieren, auf welchem Handy eingehende Mitteilungen empfangen werden. Alternativ kann eingestellt werden, dass SMS und MMS immer auf dem Endgerät ankommen, auf dem auch Anrufe entgegengenommen werden.

E-Plus war Nummer zwei

Bei E-Plus hatten die Kunden lange Zeit überhaupt keine Möglichkeit, mehrere SIM-Karten für einen Anschluss zu bekommen. Erst im Sommer 2002 führte Deutschlands drittgrößter Mobilfunk-Netzbetreiber seine FlexiCard ein, die zunächst der TwinCard von Vodafone entsprach. Beide Karten hatten die gleiche Rufnummer, durften aber nicht gleichzeitig ins Netz eingebucht werden.

Am 1. Dezember 2004 startete E-Plus mit der FlexiCard Plus. Hier bekommen die Kunden ebenfalls zwei SIMs. Wer sich für das Angebot entscheidet, zahlt einmalig 15 Euro, aber im Gegensatz zu den Mehrkarten-Produkten der anderen Netzbetreiber auch eine zusätzliche monatliche Grundgebühr von 3 Euro.

Bei der Flexicard Plus können beide SIMs parallel genutzt werden. Eine Karte hat Priorität. Dort werden Anrufe zuerst empfangen und dort kommen auch SMS- und MMS-Mitteilungen an. Auf die zweite Karte werden Anrufe weitergeleitet, wenn das Gespräch nicht am ersten Gerät entgegengenommen wurde. Dabei kann eingestellt werden, wie lange das erste Gerät klingeln soll (10 bis 30 Sekunden), bevor der Anruf auf SIM 2 weitergeroutet wird.