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Kabel Deutschland: Triple Play ist Realität

Kabelanschluss bietet die meisten Möglichkeiten
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Kabel Deutschland biete seinen Kunden als einziger Anbieter in Deutschland bereits heute echtes Triple Play an. Das erklärte Dr. Christoph Clement, Direktor Recht und Regulierung des größten europäischen Kabelnetzbetreibers, heute auf der WirtschaftsWoche-Konferenz Digital Life in Berlin. Kabel Deutschland biete schon heute neben Fernseh- und Hörfunkprogrammen auch Telefonie und einen Internet-Anschluss aus einer Hand. Allerdings stehen auch weitere Anbieter, etwa der Regionalcarrier HanseNet in diesem Bereich schon in den Startlöchern.

Künftig Handy-Verträge von Kabel Deutschland?

Für die Zukunft denkt das Unternehmen nach den Worten von Clement auch über mobile Angebote nach, um den Kunden auch in diesem Bereich sämtliche Dienste anbieten zu können. Konkrete Planungen beispielsweise für Handy-Tarife gibt es derzeit aber noch nicht.

Kabel Deutschland kann aktuell 15,3 Millionen Haushalte in 13 Bundesländern anschließen. Derzeit hat die Firma 9,6 Millionen Kunden und 2 500 Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2004/2005 erwirtschaftete der Netzbetreiber einen Umsatz von mehr als einer Milliarde Euro.

Dr. Clement stellte ferner die Vorzüge des Kabelanschlusses gegenüber konkurrierenden Zugangstechnologien heraus. So biete eine Satellitenempfangsanlage weitgehend nur die Möglichkeit, Fernseh- und Hörfunkprogramme zu empfangen. Lediglich als Nischenprodukt gäbe es auch satellitenbasierte Internet-Zugänge.

Den terrestrischen Empfang, der gerade auf DVB-T umgestellt wird, bezeichnete Clement als Auslaufmodell. Ein Internet-Zugang oder auch die Telefonie sind auf diesem Weg nicht möglich, so dass der Kunde nicht alle Dienste aus einer Hand beziehen kann.

Zurückhaltend äußerte sich Dr. Clement zu den Planungen der Mobilfunk-Anbieter, ebenfalls auf dem TV-Markt aktiv zu werden. Wie sich diese Dienste entwickelten, bliebe abzuwarten. Dank UMTS und HSDPA ist es schon heute möglich, neben der Telefonie über die Handynetze auch einen Breitband-Internetzugang zu nutzen.

Mehr als 160 Programme im Kabel

Kabel Deutschland bietet derzeit nach eigenen Angaben 34 analoge und 55 digitale Fernsehprogramme unverschlüsselt an. Dazu kommen 32 Sender, die nur gegen Zusatzgebühren zu empfangen sind. Weiter können 42 fremdsprachige Programme abonniert werden und Premiere steuert 34 TV- und zusätzliche Radiosender bei. Insgesamt habe das Unternehmen mehr als 160 Programme im Angebot und sei damit auch gegenüber dem Satellitenempfang konkurrenzfähig.

Die Pay-TV-Programme von Kabel Deutschland werden nach Unternehmensangaben derzeit bereits von mehr als 500 000 Kunden genutzt. Dies habe man innerhalb kurzer Zeit erreicht. Zum Vergleich habe Premiere rund 800 000 Kunden in den Kabel Deutschland-Netzen. Dafür habe das Pay-TV-Unternehmen elf Jahre gebraucht.

Internet gibt es bei Kabel Deutschland mit Bandbreiten zwischen 512 kBit/s und 6 MBit/s. Für die Telefonie bekommen die Kunden zwei Rufnummern und zwei Leitungen, wobei bestehende Rufnummern beim Netzbetreiber-Wechsel mitgenommen werden können. Den Kunden stehen die vom ISDN-Anschluss gewohnten Leistungsmerkmale (Rufnummernanzeige, Anrufweiterschaltung, Anklopfen/Makeln, Konferenz etc.) zur Verfügung. 101 000 Kunden habe Kabel Deutschland bislang für seine Telefonie- und Internet-Dienste gewonnen.

Triple Play bis 2008 fast flächendeckend

Nach Rheinland-Pfalz und dem Saarland rüstet Kabel Deutschland jetzt auch seine Netze in Norddeutschland auf. Für das zweite Halbjahr 2006 sei ein Ausbau in Bayern geplant und bis Ende 2008 sollen 90 Prozent des Netzes umgerüstet sein.

Zur Fußball-Weltmeisterschaft wird Kabel Deutschland in Zusammenarbeit mit Premiere alle Spiele in HDTV-Qualität anbieten. Außerdem werden Hollywood-Blockbuster-Filme im hochauflösenden Übertragungsstandard gezeigt. In der Entwicklung sind eigene Pay-per-View- und Video-on-Demand-Dienste.

Für die Zukunft verspricht Kabel Deutschland auch interaktives Fernsehen und Community-TV. Darunter seien beispielsweise Foto- oder Videoangebote für geschlossene Benutzergruppen zu verstehen. So könne ein Kunden Fotos auf einen Server laden und z.B. dem Freundes- und Bekanntenkreis zum Abruf zur Verfügung stellen, während die Allgemeinheit diesen Kanal nicht empfangen kann.