Ankündigung

HanseNet: Triple-Play-Angebot kommt ab Mai

Verhandlungen mit Telekom über Zugang zu VDSL-Netz
Von Björn Brodersen

Ab dem kommenden Monat will die alternative Telefongesellschaft HanseNet neben Telefon und Internet auch Fernsehen über das Telefonkabel anbieten. "Wir starten im Mai in Hamburg mit 100 Kanälen", sagte HanseNet-Geschäftsführer Harald Rösch im Gespräch mit dem Tagesspiegel am Sonntag. Kurze Zeit später soll es das TV-Angebot auch in Berlin geben. Welche Sender zum Marktstart dazu gehören werden, wollte Rösch noch nicht verraten, neben den üblichen auch im Kabel verfügbaren Sendern würden aber auch Spartenkanäle eingespeist. Eigentlich wollte das Unternehmen schon zu Beginn dieses Jahres mit einem Fernsehangebot über das eigene Netz starten.

Derzeit gewinnt Hansenet laut Rösch jeden Monat 10 000 Kunden in der Hauptstadt. "Aktuell haben wir 130 000 Kunden in Berlin, darunter sind etwa 3 000 Geschäftskunden", sagte Rösch. Damit erreicht das Unternehmen bei den 1,8 Millionen Haushalten in Berlin inzwischen einen Marktanteil von 7,5 Prozent. Berlin ist nach Angaben des Geschäftsführers der zweitwichtigste Markt für die Tochter der Telecom Italia, Ende des Jahres will man dort mindestens 200 000 Kunden haben. In der Heimatstadt Hamburg hat HanseNet nach eigener Aussage mit 330 000 Kunden fast jeden dritten Haushalt an sein Netz angeschlossen.

Unter dem Produktnamen "Alice" bietet HanseNet bisher Telefon und schnelle Internetanschlüsse (DSL) an. Seit diesem Monat bieten die Hamburger neue Tarife, die Kunden erhalten neben dem Telefon- und DSL-Anschluss gleich einen Pauschaltarif für Telefonate in das deutsche Festnetz mitgeliefert. Um künftig auch Fernsehen über das Internet liefern zu können, würde HanseNet auch gern auf die leistungsfähigere VDSL-Technik umsteigen. "Dazu brauchen wir den Zugang zu den Leerrohren der Deutschen Telekom, um dort unsere eigenen Kabel verlegen zu können", wird Rösch im Tagesspiegel zitiert. "Wir verhandeln mit der Telekom, aber ich glaube nicht, dass wir ohne die Hilfe der Bundesnetzagentur zu einer Einigung kommen werden." Hansenet sei bereit, selbst zu investieren. "Wir wollen nicht huckepack auf den Investitionen der Telekom reiten", sagte Rösch. "Wir wollen aber den Zugang zu den Rohren, sonst müssten wir die Städte umgraben und das macht ökonomisch keinen Sinn."