Ausbau

Kabel Deutschland baut Telefonie per TV-Kabel aus

Neue Angebote für Kunden in Rheinland-Pfalz und im Saarland
Von Marie-Anne Winter

Kabel Deutschland, der größte Kabelnetzbetreiber in Deutschland, plant ab Mitte Oktober die großflächige Einführung schneller Breitband-Internetzugänge sowie Telefonie über das Fernsehkabel in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Die Aufrüstung des Kabelnetzes für interaktive Dienste wird Anfang August beginnen und soll bis zum Jahresbeginn 2006 abgeschlossen sein. Insgesamt werden dann mehr als eine Million Haushalte in beiden Bundesländern die neuen Dienste nutzen können.

Kabel Deutschland wird in beiden Bundesländern ihre vorhandene Kabelnetzstruktur aufrüsten. Insgesamt werden in den mehr als 30 000 Kilometern Kabel in beiden Bundesländern (davon 24 000 Kilometer im Rheinland-Pfalz und 6 800 Kilometer im Saarland) rund 11 000 Verstärkerpunkte aufgerüstet. Davon liegen mehr als 7 000 in Rheinland-Pfalz und rund 3 500 im Saarland. Im Verbreitungsgebiet von Kabel Deutschland gehören Rheinland-Pfalz und das Saarland zu den Bundesländern mit den meisten direkten Kabelkunden. Nach Abschluss der Arbeiten werden in beiden Bundesländern rund drei Viertel der Kabelhaushalte in der Lage sein, die Alternative zu DSL und zum herkömmlichen Telefonieren zu nutzen. Ab dem 25. Juli können sich Interessenten unter www.kabeldeutschland.de/rheinland-pfalz beziehungsweise unter www.kabeldeutschland.de/saarland sowie über die Telefon-Hotline 01805 72 1000 (12 Cent aus dem Netz der Deutschen Telekom) über das Angebot informieren und für die kommenden Einstiegsangebote vormerken lassen.

Versorgung auch dort, wo es kein DSL gibt

Kabel Deutschland wird neben Städten auch kleinere Gemeinden mit dem schnellen Zugang zum Internet versorgen. Damit ermöglicht Kabel Deutschland einer Reihe von Kunden erstmals den Zugang zu breitbandigem Internet, da diese in einem Gebiet wohnen, wo kein DSL verfügbar ist, so z.B. in Teilen Neuwieds in Rheinland-Pfalz und Teilen der saarländischen Landeshauptstadt im Saarland.

Für die Einwohner der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz werden die neuen Angebote zunächst nicht verfügbar sein, da Primacom als die Betreibergesellschaft des Mainzer Kabelnetzes in der Netzebene 4 für das Angebot von Internet und Telefonie zuständig ist.

Um die Angebote von Kabel Deutschland nutzen zu können, muss ein Kabelanschluss im Haushalt vorhanden sein - auch wenn er derzeit nicht aktiv genutzt wird. Nach erfolgter Aufrüstung des Kabelnetzes können dann Internet oder Telefonie über das Kabelnetz gebucht werden. Neben dem Internet- und Telefonieangebot können die Kunden auch das digitale Programmpaket Kabel Digital HOME abonnieren - mit mehr als 30 TV-Sendern, die Dokumentationen, Information, Unterhaltung, Spielfilme, Musik und Erotik bieten.

Mit der Aufrüstung der Netze geht eine großflächige Kanalumbelegung in beiden Bundesländern ab Anfang August einher. In den Kabelnetzen Koblenz und Neuwied hat die Aufrüstung bereits begonnen. Aus diesem Grund kann es zu kurzzeitigen Ausfällen des Fernseh- und Radiosignals von wenigen Minuten kommen - kurze Zeit später ist der Fernsehempfang wieder hergestellt. Die betroffenen Haushalte in beiden Bundesländern werden bzw. wurden ab Mitte Juli von Kabel Deutschland angeschrieben und über die Einzelheiten der Kanalumbelegung informiert.