No Monopol

Telekom: Pläne für Glasfaser-Monopol gescheitert

EU-Kommissarin: Ein schnelles Netz allein ist noch kein neuer Markt
Von ddp / Marie-Anne Winter

Die Deutsche Telekom ist nach einem Medienbericht mit dem Versuch gescheitert, durch den Bau eines neuen Glasfasernetzes in Deutschland ein Monopol aufzubauen. Das Handelsblatt berichtet, die Bundesnetzagentur akzeptiere nun die Einwände der für Telekommunikation zuständigen EU-Kommissarin Viviane Reding, ein schnelleres Netz allein stelle noch keinen neuen Markt dar. Nach dem geltenden Telekommunikationsrecht kann der Ex-Monopolist neue Märkte erschließen, ohne dass die Bundesnetzagentur diesen vorab reguliert.

Reding vertritt jedoch die Ansicht, die Telekom könne sich nur vor einer Regulierung des neuen VDSL-Glasfasernetzes schützen, wenn sie neue Produkte darüber anbietet. Die Bundesnetzagentur war dagegen bisher der Ansicht, das schnellere Netz allein stelle bereits einen neuen Markt dar. Die Telekom hat Investitionen in Höhe von 3,3 Milliarden Euro davon abhängig gemacht, selbst entscheiden zu können, ob und zu welchen Konditionen sie Wettbewerbern das neue VDSL-Netz zur Verfügung stellt.

"Abschließende Konsequenzen über die Regulierung des VDSL-Netzes sind mit dieser Entscheidung noch nicht gezogen", sagte Bundesnetzagentur-Chef Matthias Kurth der Zeitung. Die Telekom wolle sich erst äußern, wenn ihr die geänderte Position der Regulierungsbehörde vorliegt. Vorstandschef Kai-Uwe Ricke treffe sich am Montag mit Reding in Brüssel. Für den Fall, dass das Hochgeschwindigkeitsnetz reguliert würde, hat er bereits den Wegfall weiterer 5 000 Stellen angekündigt. Der Telekom-Aufsichtsrat hatte erst am Montag Plänen des Vorstandes zugestimmt, 32 000 Arbeitsplätze im Konzern abzubauen.