3G

o2: UMTS-Kunden telefonieren jetzt im eigenen Netz

T-Mobile außerhalb der o2-Versorgung weiter verfügbar
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Zum 1. Juli vergangenen Jahres startete o2 die Vermarktung seiner Active-Minutenpakete. Gleichzeitig wurde das UMTS-Netz des Münchener Mobilfunk-Netzbetreibers neben Datendiensten auch für die Telefonie geöffnet. Bislang buchten sich die SIM-Karten der UMTS-Kunden allerdings bevorzugt in das Netz des Roamingpartners T-Mobile ein - vom Kunden meist unbemerkt, denn im Handy-Display war dennoch "o2-de" als Netzbetreiber-Name zu lesen. Lediglich manuell war auch das Einbuchen bei o2 selbst möglich.

Diese Priorisierung der SIM-Karten machte zum UMTS-Vermarkungsstart im vergangenen Jahr durchaus Sinn. Während die 3G-Netze von T-Mobile und Vodafone seinerzeit bereits in nahezu allen Großstädten verfügbar waren, hinkten die beiden kleineren Netzbetreiber E-Plus und o2 deutlich hinterher.

Inzwischen hat sich das Bild gewandelt. Während T-Mobile das Tempo beim weiteren Netzausbau deutlich drosselte, holte o2 gegenüber der Telekom-Mobilfunktochter auf. In manchen Gegenden ist das UMTS-Netz der Münchener sogar schon weiter ausgebaut als das Netz des Bonner Roamingpartners. Bei Tests der teltarif.de-Redaktion zeigte sich außerdem, dass die Performance bei mobilen Datenübertragungen bei o2 in vielen Fällen deutlich besser ist als im T-Mobile-Netz.

So wundert es nicht, dass o2 die Priorisierung seiner UMTS-SIM-Karten derzeit automatisch ändert. Betroffen sind auch Karten, die bereits freigeschaltet und im Einsatz sind. Die Kunden telefonieren inzwischen bevorzugt im o2-UMTS-Netz. Das zeigten Tests der teltarif.de-Redaktion. Wenn dieses nicht verfügbar ist, buchen sich die Karten ins 3G-Netz von T-Mobile ein. Steht auch dieses nicht zur Verfügung, so stehen noch die GSM/GPRS-Netze von o2 und T-Mobile zur Verfügung.

Keine Änderungen für surf@home-Kunden

Keine Änderungen gibt es dagegen für surf@home-Kunden. Die SIM-Karten für den UMTS-basierten Internet-Zugang funktionierten von Anfang an nur im o2-Netz. Bei T-Mobile können diese nicht genutzt werden. Genion-Kunden müssen sich dagegen noch bis zum kommenden Jahr gedulden, um UMTS ohne separate Karte nutzen zu können. Auch die ursprünglich für das diesjährige Weihnachtsgeschäft angekündigte UMTS-Multicard gibt es nach wie vor nicht.

T-Mobile-, Vodafone- und E-Plus-Kunden können in Deutschland jeweils nur im eigenen Netz telefonieren. Dabei schalten die D-Netze alle SIM-Karten für das UMTS-Netz frei, während E-Plus- und o2-Kunden hiefür zwingend eine U-SIM benötigen. Prepaidkunden von T-Mobile und Vodafone können bereits das 3G-Netz nutzen, während die Kunden der E-Netze, die vorausbezahlte Karten nutzen, derzeit noch auf GSM beschränkt sind. Medion Mobile erklärte allerdings zum Vermarktungsstart des ALDI Talk-Tarifs, die SIM-Karten des Discounters seien bereits für UMTS vorbereitet.