realistischer

WiMAX soll UMTS-Mobilfunknetze entlasten

Provider werden einen Teil des Datenverkehrs über WiMAX abwickeln
Von Christian Horn

Zwar fristen die UMTS-Netze heute noch ein Schattendasein, gewinnen mobile Multimedia-Services wie das Handy-TV oder die Videotelefonie aber erst einmal an Fahrt, könne dies sehr schnell zu einer Überlastung der neuen, schnellen Datennetze führen. Davor hatte gerade im September eine britische Studie gewarnt. Die Breitband-Funktechnologie WiMAX könnte den Mobilfunk-Betreibern hier zur Rettung in der Not werden, schätzt eine neue Studie des Marktfoschungsunternehmens ABI Research. "WiMAX wird letztendlich einen Teil der Netzwerke der Mobilfunk-Provider darstellen und helfen, die drohende Überlastung der Mobilfunknetze in Ballungsräumen zu lindern. Die Provider werden einen Teil des Datenverkehrs über WiMAX abwickeln", erklärt Philip Solis, der Autor der ABI Research-Studie.

WiMAX erleichtert Einstieg in UMTS-Nachfolgertechnologien

Angesichts der Milliardenbeträge, die die Mobilfunk-Betreiber in der Hoffnung auf zukunftsweisende und dabei lukrative Datendienste in den Aufbau der UMTS-Mobilfunknetze gepumpt haben, bezweifeln Skeptiker Bedarf und Interesse der Mobilfunker an der Konkurrenztechnologie WiMAX. Philip Solis dagegen ist überzeugt, dass die Mobilfunk-Betreiber die WiMAX-Funktechnologie annehmen werden, und dass WiMAX auch bei den Mobilfunk-Betreibern einen wichtigen Part im strategischen Gesamtkonzept einnehmen wird. Solis wagt einen Blick in die fernere Zukunft und glaubt, ein Engagement für WiMAX erleichtere den Einstieg in die UMTS-Nachfolgertechnologien des Mobilfunks der vierten Generation (4G), der wie WiMAX die OFDM-Technologie (Orthogonal Frequency Division Multiplexing) nutzen soll. "WiMAX wird zum Trittstein für den 4G-Mobilfunk, der auf verwandten Technologien basieren wird", ist sich Philip Solis sicher.

Der anfängliche WiMAX-Hype hat sich inzwischen gelegt

Die Studie berichtet weiter, der anfängliche Hype über die überragende Performance, die WiMAX im Stande wäre zu leisten, habe sich inzwischen gelegt und die Einschätzung der Leistungfähigkeit von WiMAX habe sich auf ein realistischeres Niveau eingependelt. "Diejenigen, die mit extravaganten Performance-Ansprüchen auftrumpften, wollten nur die Sache ins Rollen bringen. Heute haben die meisten Kommentatoren kein Problem damit zuzugeben, dass die realen Geschwindigkeiten erheblich geringer sein werden, als ihre Berichte vorher suggerierten", sagt Philip Solis.