Tarifänderung

Alice verlangt mehr für das Telefonieren

Höhere Minutenpreise sollen auch für Bestandskunden gelten
Von Björn Brodersen

Der Vollanschlussanbieter HanseNet führt zum kommenden Monat neue Sprachtarife für seine Alice-Festnetzkunden ein. Zukünftig gibt es zwei Zeitzonen für Telefonate ins deutsche Festnetz, City- und Ferngespräche werden zudem zu dem selben Minutenpreis abgerechnet. Für Neukunden werden dadurch Verbindungen in die City-Zone und ins Ausland teurer als in dem bisherigen Alice FON-Tarifmodell, Ferngespräche dagegen günstiger. Wie bereits berichtet sind kostenlose Gespräche zwischen Alice-Anschlüssen noch bis zum 31. Dezember 2006 möglich.

Transparenter, aber teilweise auch teurer: Die neuen Minutenpreise

Ab Oktober kosten alle Gespräche ins deutsche Festnetz in der Hauptzeit einheitlich 3,5 Cent pro Minute, in der Nebenzeit 1,9 Cent pro Minute. Der Preis für Verbindungen in die deutschen Handynetze bleibt unverändert bei 22 Cent pro Minute. Fast durchweg wird HanseNet außerdem für seine Kunden die Kosten für Telefonate ins Ausland erhöhen. Beispielsweise fallen für Gespräche in die Europazone 1 künftig 7,9 statt 4,49 Cent pro Minute an. Für Alice-Kunden, die viel ins europäische Ausland telefonieren, wird durch die Preiserhöhung die Europa-Flatrate für 19,90 Euro im Monat interessanter, was auch die Absicht des Hamburger Unternehmens für die Auslands-Tarifänderungen gewesen sein mag. Damit kann der Kunde zum Pauschalpreis ins deutsche Festnetz und in die Europazonen 1 bis 4 telefonieren. Die reine Sprachflatrate für das deutsche Festnetz kostet 9,90 Euro im Monat.

Weitere Änderungen: Wer seine Rechnung weiterhin auf dem Postweg erhalten will, zahlt künftig 2,50 statt 1,50 Euro im Monat, für den Versand des DSL-Modems fallen für Internetnutzer dann 9,90 statt 6,90 Euro an. Die Einrichtungsaktion, bei der Neukunden bis zu 159,90 Euro bei der Bestellung des Telefon- und DSL-Anschlusses sparen können, wird dagegen bis zum 31. Oktober verlängert.

Auch Bestandskunden sind von Tarifänderungen betroffen

Bekannt geworden ist die Tarifänderung in einem Kundenforum [Link entfernt] von Hansenet. Laut Pressestelle sollen auch Bestandskunden in die neuen Sprachtarife umgestellt werden. Wer das nicht hinnehmen möchte, muss den Anbieter wechseln, was hohe Einmalzahlungen für die Bereitstellung des neuen Anschlusses nach sich ziehen kann. Umgehen kann man die teureren Telefonie-Minutenpreise aber auch durch die Internet-Telefonie (VoIP). Zahlreiche Provider bieten ihren VoIP-Anschluss auch unabhängig vom DSL-Provider an. Worauf es beim VoIP-Einstieg ankommt, lesen Sie in unserem aktuellen Ratgeber.