verdoppelt

T-Com: Calltime-ISDN-Kunden mit 240 Inklusivminuten

Analog-Kunden werden jedoch wieder benachteiligt
Von Volker Schäfer

Die Telekom-Festnetzsparte T-Com verdoppelt zum 1. September die Anzahl der monatlichen Inklusivminuten im Calltime-Tarif. Das hat das Unternehmen heute bekannt gegeben. Das heißt, statt der bisherigen 120 Freiminuten stehen künftig 240 Minuten pro Monat für Gespräche ins deutsche Festnetz zur Verfügung. Neukunden profitieren automatisch von diesem Angebot und auch Bestandskunden werden auf die neuen Konditionen umgestellt.

Der Haken an der Sache: Die doppelte Anzahl von Inklusivminuten gibt es nur für Kunden mit einem ISDN-Anschluss. Kunden mit einem analogen Anschluss erhalten auch in Zukunft nur zwei Freistunden pro Monat. Außerdem berechnet T-Com als inzwischen einziger Anbieter nach wie vor Zuschläge für Verbindungen zu Festnetz-Anschlüssen in Fremdnetzen. Dadurch gelten die Freiminuten de facto nur innerhalb des T-Com-Netzes.

T-Com sieht den neuen Tarif als zusätzlichen Anreiz für Kunden, auf ISDN umzusteigen. Allerdings hat sich der Bonner Telekommunikationskonzern durch die Tarifumstellung nun wieder von einem einheitlichen und möglichst überschaubaren Preismodell für alle Kunden verabschiedet und Kunden mit einem Analog-Anschluss, die andere ISDN-Leistungsmerkmale nicht benötigen, werden durch schlechtere Tarife bestraft.

Ein Hintergrund könnte sein, dass viele Kunden den Festnetz-Anschluss in erster Linie benötigen, um T-DSL zubuchen zu können. Dafür ist eine analoge Leitung natürlich günstiger als ISDN. Durch spezielle Angebote, die es nur für ISDN-Kunden gibt, könnte T-Com versuchen, die Kunden zum Umstieg auf ISDN zu bewegen. Allerdings ist nicht nur die Grundgebühr für ISDN-Anschlüsse höher als für einen analogen Anschluss. Auch der Umstieg ist nicht kostenlos. Der einmalige Bereitstellungspreis für den NTBA beträgt 59,95 Euro. Lediglich für Kunden, die schon ISDN nutzen, ist der Wechsel in den Calltime-Tarif kostenfrei.