Handyflat

Mehr Details zur neuen Handy-Flat von E-Plus

Base kann mit bekannten Optionen kombiniert werden
Von / Marie-Anne Winter / Volker Schäfer

Heute hat E-Plus wie berichtet eine neue weitere Marke vorgestellt, die "Base - freedom of Speech" genannt wird. "Hellblau ist die Farbe für Klarheit und Aufbruch", erläutert E-Plus-Chef Uwe Bergheim das Logo des neuen Produkts und das "einfache" Konzept dahinter: Zum Preis von 25 Euro im Monat kann man ins Festnetz und zu anderen E-Plus-Anschlüssen ohne weitere Kosten telefonieren. Gespräche in die Mobilfunknetze von T-Mobile, Vodafone und o2 kosten 25 Cent pro Minute. Die Abrechnung der kostenpflichtigen Gespräche erfolgt nach der ersten Minute sekundengenau.

Der Tarif ist als Sprachflatrate ins Festnetz gar nicht schlecht, denn auch bei den hiesigen Festnetzanbietern, die Pauschaltarife anbieten, bezahlt man für ein vergleichbares Produkt in der Regel zwischen 15 und 20 Euro monatlich Aufpreis auf die Grundgebühr. Selbst Voice-over-IP-Flatrates sind nur dann billiger, wenn man Kunde eines DSL-Resale-Anbieters ist. Der Vorteil bei Base ist, dass man dabei mobil ist und auch flat ins E-Plus-Netz telefonieren kann.

Die unter dem Markennamen Base angebotene "Handyflatrate" ist allerdings im Gegensatz zum vor einigen Wochen gestarteten Prepaid-Produkt simyo kein neues Unternehmen, sondern "nur" ein neuer Tarif. Wer in diesen neuen Tarif umsteigen möchte, muss seinen alten Vertrag regulär unter Einhaltung der Fristen kündigen; ein direkter Wechsel aus einem bestehenden Vertrag ist nicht möglich.

Gemildert wird dieser Umstand durch die Möglichkeit der Rufnummernportierung (MNP). Das bedeutet: Bestehende E-Plus-Kunden und auch Kunden anderer Netzbetreiber und Service-Provider können ihre gewohnte Rufnummer zu Base hin mitnehmen. Wer neu zu Base kommt, kann sich für einmalig 15 Euro eine Wunschrufnummer heraussuchen, sofern sie nicht schon vergeben ist.

Mehr Übersicht im Tarifdschungel

Bergheims Team hat ermittelt, dass 76 Prozent aller User für mehr als 20 Euro telefonieren - für sie ist der neue Base-Tarif gedacht. In Deutschland gibt es rund 700 verschiedene Mobilfunk-Tarife, alleine 600 verschiedene für Laufzeit-Verträge. Mit Base soll der Tarifdschungel deutlich übersichtlicher werden.

Optionen und Dienste, welche E-Plus Kunden schon kennen, können auch zu Base hinzugebucht werden. Sei es die Flexicard, die Hiptop-Option oder der Blackberry-E-Mail-Pushdienst. Auch die bekannten Daten-Optionen von E-Plus können mit Base kombiniert werden, was gegenüber einigen anderen Discount-Angeboten ein Vorteil ist. Denn dort wird es oft teurer, wenn man Daten-Dienste nutzen will, das gilt übrigens auch für die Roaming-Preise und wenn man ins Ausland telefonieren möchte. Die 2 Cent pro Kilobyte z.B. für WAP gelten nur, wenn man keines der von E-Plus angebotenen Online-Pakete bucht.

Bei Base gibt es kein subventioniertes Handy dazu, dafür hat man nur zwölf Monate Mindestvertragslaufzeit. Bitter für den Fachhandel um die Ecke ist, dass er Base nicht verkaufen darf. Im Moment kann der Tarif nur bei Original-E-Plus-Shops oder in Partner-Shops gebucht werden, am Telefon (0800-5051771) oder gleich im Internet unter www.base.de.

Das berüchtigte Kleingedruckte

Ein Wermutstropfen findet sich im Kleingedruckten: Dort ist nämlich zu lesen, dass die Flatrate zu anderen E-Plus- und simyo-Kunden zunächst nur für Kunden gilt, die ihren Vertrag bis zum 31. Oktober 2005 abschließen. Wer bis dahin unterschrieben hat, behält seine Konditionen. Ab November ist es möglich, dass der Pauschaltarif nur noch zu anderen Base-Kunden und für Gespräche ins Festnetz gilt.

E-Plus peilt als Ziel die Normal und Vieltelefonierer an und setzt in erster Linie auf den Voice-Markt in Deutschland. Der soll ein Volumen von insgesamt bei 22 Milliarden im Festnetz und 22 Milliarden im Mobilfunk haben, wovon E-Plus ein größeres Kuchenstück abhaben möchte.

Schick wäre die Vollflat in alle deutschen Netze gewesen, doch das ist laut E-Plus schlicht nicht kalkulierbar. "Der Interconnect zu Vodafone beträgt 12 Cent (pro Minute)", rechnet Bergheim vor.

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