Notruf

Sparkassen nehmen an Notruf 116 116 teil (aktualisiert)

Erster bedeutender Kunde nimmt an neuer Sperr-Nummer teil
Von dpa / Thorsten Neuhetzki

Alle Sparkassen-Kunden können ihre EC- und Kreditkarten künftig unter einer neuen einheitlichen Rufnummer sperren lassen: Bei Verlust oder Diebstahl reicht dafür vom 1. Juli an ein kostenloser Anruf unter der Nummer 116 116. Der Service gilt auch für alle Kunden mit einem Konto bei einer Landesbank, wie der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) heute mitteilte. Insgesamt sind von Sparkassen und Landesbanken rund 47 Millionen EC-Karten im Umlauf. Hinzu kommen rund 7,3 Millionen Kreditkarten.

In der deutschen Bankenlandschaft sind die Sparkassen damit Vorreiter. Die 116 116 soll künftig auch bei anderen Gelegenheiten genutzt werden können, beispielsweise beim Diebstahl von Handys, dem Verlust von Krankenkassenkarten oder Online-Zugangsdaten. Die jeweiligen Betreiber halten sich jedoch noch bedeckt. Die neue Notrufnummer wird von der Sperr-Notruf 116 116 GmbH mit Sitz in Frankfurt betrieben. Geschäftsführer Michael Denck äußerte die Hoffnung, dass sich nun auch die anderen Banken dem System anschließen werden. Verträge gibt es bereits mit der Kreditkartenfirma American Express sowie zwei Volksbanken. Mit dem Verband der Volks- und Raiffeisenbanken sowie den großen Privatbanken werde derzeit noch verhandelt. Auch mit den meisten großen Mobilfunk-Anbietern laufen die Gespräche noch. E-Plus hat aber bereits eine Absage erteilt.

Die neue Nummer soll am 1. Juli in Betrieb genommen werden. Der Kunde landet dann rund um die Uhr in einem Call Center, wo er die Sperrung veranlassen kann. Insgesamt gibt es in Deutschland knapp 90 Millionen Bankkarten sowie mehr als 65 Millionen Mobiltelefone. Wegen Diebstahls oder Verlusts werden derzeit pro Jahr etwa sechs Millionen Karten und Handys gesperrt.