Notruf

116 116: Karten-Sperrnummer ohne Unternehmen?

Bisher nur wenige Vereinbarungen mit Banken und Mobilfunkanbietern
Von Thorsten Neuhetzki

Wenn zum 1. Juli der Sperr-Notruf 116 116 offiziell startet, werden nur wenige Kunden von der neuen, einheitlichen Sperr-Rufnummer profitieren können. Denn nach einem Bericht der Tageszeitung Die Welt hat der Betreiber der Notrufnummer Sperr e.V. bisher nur Verträge mit American Express und zwei Volkbanken abgeschlossen. Die Mobilfunkanbieter halten sich demnach bedeckt, E-Plus habe bereits erklärt, gar kein Interesse an der zentralen Sperr-Hotline zu haben. Wie Mobilfunkkunden derzeit ihr Handy am besten sperren können, haben wir in einem ausführlichen Ratgeber zusammengefasst.

Der Zentrale Kreditausschuss, Bundesverband deutscher Banken, reagiert auf die neue Notrufnummer ebenfalls zurückhaltend. Zwar begrüße man die Einführung einer solchen Nummer, gleichzeitig teilte der Verband jedoch mit, dass nicht die gesamte Kreditwirtschaft mit dem Notruf starten können. Man verfolge aufmerksam die zu Ende gehenden Tests und lasse sich von der Zuverlässigkeit und Sicherheit des neuen Systems gerne überzeugen. "Sollte der Sperr e.V. sein Konzept weiter optimieren und dessen praktische Umsetzbarkeit noch beweisen, entscheiden Banken und Sparkassen eigenständig, ob und wann sie den Service in Anspruch nehmen werden", heißt es in einer Mitteilung des Zentralen Kreditausschusses.

Tests der teltarif-Redaktion ergaben, dass der Sperr-Notruf nach wie vor nicht aus den deutschen Mobilfunknetzen erreichbar ist. Lediglich aus dem Netz der T-Com ist die 116 116 bereits anrufbar.