Umlage

T-Com-Chef: Kommunen sollen DSL-Ausbau mitfinanzieren

Raizner bietet im Gegenzug schnelleren Ausbau an
Von Marie-Anne Winter

T-Com-Chef Walter Raizner will Kommunen und Gemeinden dazu bringen, den teuren Ausbau des DSL-Netzes für schnelle Internetanschlüsse mitzufinanzieren. Das berichtet die WirtschaftsWoche (WiWo). Im Gegenzug soll der Ausbau in strukturschwachen Regionen beschleunigt werden. Das ginge aus einem internen Mustervertrag hervor, den die T-Com derzeit mit Kommunen verhandele.

Demnach sollen sich die Bürgermeister verpflichten, den DSL-Ausbau durch Investitionskostenzuschüsse und Sachleistungen - beispielsweise den Aushub von Kabelgräben - finanziell zu fördern. Auch sollen sie die Akquisition von Kunden für das DSL-Netz der T-Com übernehmen. Laut Mustervertrag sollen für jede neu erschlossene DSL-Region mindestens 250 T-DSL-Kunden gewonnen werden. Wird dieser Wert nicht erreicht, muss die Gemeinde nach dem Vertragsentwurf einen Investitionskostenzuschuss für jeden zu diesem Zeitpunkt fehlenden Kunden an T-Com bezahlen.

T-Com-Chef Raizner hofft, mit Hilfe der kommunalen Subventionen rund zwei Millionen Haushalte und Unternehmen in ländlichen Regionen an das DSL-Netz anschließen zu können, deren Versorgung mit DSL bisher "wirtschaftlich nicht vertretbar" war.

Als erste Gemeinde hat Gorleben in Niedersachsen bereits einen Vertrag unterzeichnet. Der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hans-Artur Bauckhage stellt laut WiWo sogar Landesmittel für Kommunen ohne Breitbandanschluss bereit. Die im Verband VATM organisierten Telekom-Konkurrenten kritisieren diese Pläne als Wettbewerbsverzerrung zugunsten des Ex-Monopolisten.

Die T-Com selbst will wie berichtet im laufenden Jahr die Investitionen für den Ausbau der DSL-Infrastruktur nicht erhöhen, sondern wie 2004 nur 200 Millionen Euro dafür bereitstellen.