Studie

Internet sorgt für steigende Umsätze der Kabelanbieter

Bis 2006 werden Kabelunternehmen VoIP anbieten
Von Björn Brodersen

Die Kabelbranche befindet sich in Aufbruchstimmung. Schnelle Internetzugänge via Kabel und digitales Fernsehen sollen in den kommenden Jahren für ein Umsatzwachstum bei den europäischen Kabelanbietern sorgen. Im Jahr 2006 sollen laut der Studie "European Cable Survey 2004 - 2009" des Consulting-Unternehmens Solon [Link entfernt] die Kabelunternehmen 36 Prozent ihres Umsatzes durch Internet und Bezahlfernsehen erzielen. Momentan liegt dieser Wert bei 23 Prozent. Weitere Prognose der Autoren der Studie: Bis zum Jahr 2006 nimmt die Zahl der digitalen Kabelnutzer um das Doppelte zu, der Umsatz in diesem Bereich demnach um 50 Prozent.

Der immer stärker werdende Wettbewerb vor allem durch Satelliten-, digitales terrestrisches TV (DVB-T) und zunehmend auch DSL sorge dafür, dass die Kabelbranche auf neue, innovative Produkte setzen muss. "Nur durch attraktive neue Produkte kann sich das Kabel künftig behaupten", sagt Hubertus von Wulffen, Partner von Solon. Laut der Studie werden die meisten Kabelnetzbetreiber bis 2006 auch die Internet-Telefonie (VoIP) anbieten. Die unter anderem für den Netzausbau notwendigen Investitionen zwingen dabei die Kabelnetzbetreiber laut Solon zu weitergehender Konsolidierung. In Zukunft werde es nach den Erwartungen der Kabelbranche vermehrt zu internationalen Übernahmen kommen.

Die geplante milliardenschwere Übernahme der regionalen Kabelnetzbetreiber ish, Iesy und Kabel BW durch die Kabel Deutschland GmbH (KDG) ist dagegen Ende September dieses Jahres wegen des Widerstands des deutschen Kartellamts gescheitert. Die Schaffung eines Kabelmonopols hätte den technischen Fortschritt des deutschen Kabelnetzes eher gebremst als gefördert, hieß es zur Begründung der Behörde.