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Internet-Telefonie: Stellungnahmen der Anbieter

64 Anbieter haben bei der VoIP-Anhörung der RegTP Stellung genommen
Von Marie-Anne Winter

Die Internet-Telefonie, auch unter dem Begriff Voice-over-IP (VoIP) bekannt, steht allmählich vor ihrem Durchbruch in den öffentlichen Telefonnetzen. Bis Anfang des Jahres hatten sich nur kleinere Anbieter in Marktnischen mit dem Thema beschäftigt. Jetzt setzen auch große Carrier wie AT&T in den USA und Anbieter von Internetzugängen wie 1&1 auf die Technik und bieten VoIP für den breiten Massenmarkt an. Da sich in anderen Ländern (USA, Großbritannien, Niederlande und Finnland) die Regulierungsbehörden mit der Frage beschäftigen, wie mit VoIP zu verfahren sei, hat auch die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) in Bonn eine Anhörung dazu gestartet. Bis Mitte Juli gaben 64 Unternehmen ihre Stellungnahmen zu dem Fragenkatalog der Regulierungsbehörde ab. Am 18. Oktober wird die zuständige Behörde auf einem Forum eine Auswertung der Stellungnahmen veröffentlichen, bereits jetzt aber sind die einzelnen Stellungnahmen öffentlich zugänglich.

Die Fragen der Regulierungsbehörde konzentrieren sich auf die Themenkomplexe Geschäftsmodelle, rechtliche Einordnung, Nummerierungsfragen, Marktdefinition und Marktzutrittschancen, Universaldienstleistung, Datenschutz, Notruf und Auskunftsverfahren. Omar Khorshed, Vorstandsvorsitzender der acoreus AG [Link entfernt] in Düsseldorf, einem Dienstleister für Kundenmanagement, Abrechnung und Inkasso von Telekommunikationsdiensten, sieht den Klärungsbedarf nicht nur auf Seiten der Netzbetreiber und Hersteller, sondern auch bei den Mehrwertdiensteanbietern: "Noch stellt VoIP eher ein Nischenprodukt dar, was sich aber in den nächsten 12 bis 24 Monaten ändern wird. Daher muss umfassend sichergestellt werden, dass über VoIP-Telefonanschlüsse alle Arten von Telefondiensten erreicht und abgerechnet werden können. Auch die Möglichkeit von mobilen VoIP-Zugängen, etwa über Public WLAN Hotspots, muss dabei berücksichtigt werden."