Europa: UMTS weiter auf dem Vormarsch
Während die deutschen Mobilfunknetzbetreiber bislang nur Datendienste auf UMTS-Basis anbieten, werden in einigen europäischen Nachbarländern schon seit dem vergangenen Jahr auch Handys verkauft. Insbesondere der Netzbetreiber 3, Newcomer auf dem europäischen Markt, prescht mit immer wieder neuen und durchaus attraktiven Angeboten in den Markt.
Kein Wunder, denn 3 hat recht große Konkurrenz durch die etablierten Netze, die bereits ihren Kundenstamm haben. Oft ist eine Marktsättigung eingetreten, so dass 3 kaum noch auf Mobilfunk-Neueinsteiger hoffen kann. Somit bleibt der Hutchison Whampoa-Tochter nur die Möglichkeit, auf wechselwillige Handyfans zu setzen.
Italien: NEC-Handy für 149 Euro
3 versucht dies durch verschiedene attraktive Angebote. So gibt es UMTS-Handys in Italien und Großbritannien inzwischen auch im Prepaid -Paket. In Italien sind dabei die Preise so günstig, dass es sich für Handyfans oft lohnt, ein 3-Telefon auch als Zusatzgerät anzuschaffen, und sei es nur, um das Feature der Videotelefonie zu testen.
Über Weihnachten und bis Ende Februar war das Motorola A835 im Doppelpack inklusive 60 Euro Gesprächsguthaben ab 455 Euro zu haben. Im März wurde das NEC e313 ab 149 Euro feilgeboten und aktuell gibt es im Paket ein NEC e616 und ein Motorola A835 für rund 600 Euro.
Österreich: Netzintern spricht man kostenlos
In Österreich, wo 3 derzeit nur mäßigen Erfolg hat, gab es zunächst als Aktion die Möglichkeit, netzintern auf Lebenszeit kostenlos zu telefonieren. Inzwischen hat der Netzbetreiber, der dank eines Roamingabkommens mit Marktführer A1 österreichweit flächendeckend vertreten ist, diese Offerte auf Dauer eingeführt. Die netzinternen Gespräche sind somit in der Grundgebühr schon inbegriffen.
Ganz neu ist diese Idee auf dem Handymarkt in der Alpenrepublik allerdings nicht. tele.ring, der zuletzt gestartete GSM-Anbieter bietet seinen Prepaidkunden immerhin abends und nachts kostenlose netzinterne Telefonate an. Andere Anbieter haben Tarife auf Lager, mit denen man netzintern und ins Festnetz für nur 1 Cent pro Minute telefonieren kann - ein Preis, den man in Deutschland nur innerhalb des Festnetzes und in der Regel nur bei Preselection bekommt.
Schweden: Videotelefonate gratis
Noch etwas weiter geht 3 in Schweden, wo man sogar Videotelefonate kostenlos führen kann. Stellt sich die Frage, wie das Unternehmen wirtschaftlich arbeiten kann, wenn es seine Produkte - und mit der Videotelefonie sogar das derzeitige Alleinstellungsmerkmal gegenüber der Konkurrenz - verschenkt. Eine ähnliche Aktion gab es vor einigen Monaten auch in Italien. Dort war seinerzeit immer die erste Minute eines Videocalls gratis.
Bleibt abzuwarten, wie die Privatkunden-Angebote für UMTS auf dem deutschen Markt aussehen werden. Auch hier zu Lande greifen die Kunden sicher nur dann zu einem 3G-Telefon, wenn die Netzbetreiber und Provider attraktive Konditionen einräumen.
T-Mobile hat bereits angekündigt, WCDMA-Handys ab 149 Euro anzubieten. Ein Preis, den man für hochwertige GSM-Telefone mit Vertrag auch bezahlt und der zum Zeitpunkt der Einführung der neuen Technologie sicher als angemessen erscheint.