UMTS

"3" setzt auf Prepaidkunden

Nach Italien bald auch in Großbritannien entsprechende Angebote - Österreich soll folgen
Von Volker Schäfer

Der Durchbruch des neuen Mobilfunkstandards UMTS lässt - abgesehen von Italien - fast überall in Europa noch auf sich warten. Die Verkaufszahlen bleiben weit hinter den Erwartungen der Netzbetreiber zurück. 3 konnte im vergangenen Jahr in Großbritannien nur rund 250 000 Kunden von seinen Produkten überzeugen. Eigentlich wollte das Unternehmen zum Jahreswechsel mindestens vier Mal so viele Verträge verkauft haben.

Noch dürftiger stellt sich die Situation in Österreich dar, wo erst wenige zehntausend Kunden einen Vertrag beim dortigen 3-Ableger abgeschlossen haben - und das trotz Minutenpreisen ab 0,4 Cent und flächendeckender Verfügbarkeit zumindest für Sprachtelefonie dank eines Roamingabkommens mit dem GSM-Netz der Mobilkom Austria.

Nun setzt die Hutchison Whampoa-Tochter auf Prepaid-Angebote. Das neue NEC-Handy e313 soll ab März in Großbritannien als UMTS-Prepaid-Handy auf den Markt kommen. Branchenkenner gehen davon aus, dass ein ähnliches Angebot auch österreichischen Kunden unterbreitet wird. Genaue Preise für Geräte und Dienste hat "3" freilich noch nicht mitgeteilt. Die Strategie könnte durchaus aufgehen. Auch in Italien, wo 3 schon mehr als 600 000 Kunden hat, werden vor allem Prepaid-Produkte verkauft.

Während "3" im UMTS-Band in Großbritannien und Italien noch praktisch ohne Konkurrenz ist, haben in Österreich inzwischen auch die etablierten Netzbetreiber A1, T-Mobile AT, one und tele.ring 3G-Dienste gestartet. Im Gegensatz zu "3" erfolgt die Vermarktung bei der Konkurrenz derzeit allerdings eher halbherzig.

Handys werden nur in wenigen Shops und zu überteuerten Preisen angeboten. Beispielsweise verlangt one für das nicht mehr ganz dem aktuellen Stand der Technik entsprechende Nokia 6650 mit Vertrag stolze 500 Euro. Das ist für potenzielle Interessenten eher abschreckend.

Führend ist Österreich zusammen mit Italien, wenn es um den UMTS-Netzausbau geht. In beiden Ländern werden im Gegensatz zu Deutschland nicht nur Städte, sondern auch schon ganze Regionen versorgt. Neben Ballungsgebieten findet man zum Teil auch schon auf dem Land das eine oder andere 3G-Netz. Vor allem A1 in Österreich und "3" in Italien haben auch schon weniger stark bevölkerte Gebiete abgedeckt.