Umbau

Telekom will T-Com und T-Online zusammenlegen

Telekom will durch Umbau seine Vier-Säulen-Struktur auflösen
Von AFP / Björn Brodersen

Nach dem Rücktritt von Festnetz-Vorstand Josef Brauner plant Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke nach einem Pressebericht für den Herbst einen weitreichenden Konzernumbau. Ricke überlege, die von seinem Vorgänger eingeführte Vier-Säulen-Strategie aufzulösen, berichtet heute die Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ) unter Berufung auf das Umfeld des Unternehmens. Dabei werde in der Konzernspitze intensiv diskutiert, die Festnetzsparte T-Com mit dem Internetgeschäft von T-Online zu verschmelzen. Auch eine Ordnung nach Privat- und Geschäftskundensegmenten werde angedacht. Überlegt werde zudem, die Dienstleistungsgesellschaft T-Systems in eine Netz- und eine Kundengesellschaft aufzuteilen.

"Ricke arbeitet an einem neuen Konzept", hieß es nach Angaben der Zeitung aus Konzernkreisen. Durch den Rücktritt Brauners habe Ricke nun "Handlungsfreiheit für den Umbau". Mit dem radikalen Umbau könne sich der Telekom-Chef des Problems entledigen, dass die vier Säulen T-Com, T-Mobile, T-Online sowie T-Systems nicht nur mit Konzernrivalen, sondern immer stärker auch miteinander konkurrieren.

Ricke hatte bei seinem Amtsantritt im November 2002 die Verantwortung der Spartenchefs gestärkt. Doch "die zusätzliche Freiheit hat zwischen den Säulen Machtkämpfe angezettelt", zitierte die FTD Stimmen aus dem Konzernumfeld. Schon Ende 2003 habe sich die Telekom-Spitze für erste neue Strategieüberlegungen nach Mallorca zurückgezogen. Bei der Hauptversammlung im Mai könne Ricke schon die neue Richtung vorzeigen.