teurer

T-Mobile baut t-email-Dienst um

Keine kostenlose SMS-Alarmierung mehr
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Der Ende 2000 unter dem Namen "T-Motion" gestartete Freemail-Dienst der Deutschen Telekom wurde 2002 auf den griffigen Namen t-email [Link entfernt] umgetauft und galt unter Insidern als Geheimtipp: Er war kostenlos, einfach einzurichten, mit Web oder POP3/SMTP-Zugriff und einer kostenlosen Alarmierung neuer E-Mails via SMS, die zeitweise sogar in allen vier deutschen Mobilfunknetzen funktioniert haben soll. Vor wenigen Wochen erhielten dann alle t-email Kunden mehrfach elektronische Post, dass die goldenen Zeiten vorbei sind.

Das neue System, das ab heute zur Verfügung stehen soll, unterstützt nur noch die Kunden von T-Mobile, die rechtzeitig ihren t-email-Account mit einer D1-Rufnummer verknüpft und via WAP ihre E-Mails wenigstens einmal abgefragt hatten.

Dafür wird ein neuer POP3-Sammeldienst beworben (den es bei t-email schon bisher gab), um beispielweise Konten von GMX oder Yahoo abzufragen. Ein neuer Anti-Spam- und Virus-Filter soll bei t-email vor unerwünschten Mails schützen. T-Online ist nur noch für Kunden des erweiterten T-Online-Mailpaketes (POP3-Zugriff von außerhalb gegen Aufpreis) mit t-email zu erreichen. Positiv: Die Mails können auf dem Original-Server belassen werden.

Konfigurierbare Mailfilter

Außerdem erlaubt ein konfigurierbarer Mailfilter das Anlegen von Regeln, die Absender oder Betreff auf selbst zu wählende Schlüsselbegriffe untersuchen, die entweder enthalten sein müssen oder oder nicht enthalten sein dürfen. Ist eine Mail nicht erwünscht, kann sogar eine Abweisung formuliert werden (z.B. "ich mag keinen SPAM") oder die Mail wird auf dem Server direkt gelöscht. Ein selbstlernender Virenfilter, wie ihn beispielsweise GMX oder web.de bieten, scheint t-email jedoch nicht zu verwenden.

t-email Kunden können sich nun per SMS an Termine und Geburtstage erinnern lassen oder werden über den Eingang neuer Nachrichten per SMS informiert - künftig allerdings zu knackigen 19 Cent das Stück, die Abrechnung erfolgt über den dazugehörenden D1-Anschluss.

Damit nicht jede eintreffende E-Mail einen SMS-Alarm auslöst, können auch für die SMS eigene Filterregeln gesetzt werden, die ebenfalls den Absender oder Betreff auf Schlüsselbegriffe untersuchen, die entweder enthalten sein müssen oder oder nicht enthalten sein dürfen. Erwünschten Kontakten sollte daher geraten werden, ein bei Spammern nicht bekanntes Schlüsselwort in den Betreff zu setzen, das dann den (teuren) SMS-Alarm auslöst.

Wer gestern die Webseite von t-email aufrief, wurde mit schlichtem "plain Text" über den Umbau des Systems informiert. Mails, die während der Bauphase eintreffen, sollen laut t-email zwischengespeichert werden.

Mancher Maildienst bekommt seine Veränderungen fast unbemerkt hin - t-email hat es leider nötig, sein E-Mail-System für zwei Tage komplett abzuschalten. Das ist nicht mehr zeitgemäss - zumal es komfortable Free-Mailer in Hülle und Fülle gibt. Da sollte ein neuer Anbieter schon etwas besonderes anbieten, was andere Dienste (noch) nicht haben.

Die SMS-Alarmierung für 19 Cent fand schon bei T-Online-Kunden wenig Liebhaber, dort kann man für den SMS-Alarm ein eigenes Filter einrichten. Auch D1-Kunden wünschen sich einen sofort nutzbaren, also anmeldefreien, mobilen Internetzugang und dazu ein Mailsystem, wie es Vodafone D2 seit Jahren seinen Kunden anbietet. Dieses ist problemlos per POP3/SMTP zu erreichen, wobei die Urform von d2mail.de damals noch ein Simpel-HTML-Frontend bot, das damals auf jegliche bandbreitenfressenden Java-Spielchen verzichtete. Das ist leider nicht mehr so, weshalb man seit einiger Zeit einen aktuellen Browser und viel Geduld braucht, um das aktuelle System zu nutzen. Dafür ist das D2-System seit Jahren sehr stabil und extrem selten nicht erreichbar.

Vodafone D2, E-Plus und o2 ermöglichen ihren Kunden kostenlose SMS-Alarmierungen. Denn für die Ankündigung jeder Mail, die möglicherweise noch unerwünscht sein könnte, mag nicht jeder Kunde happige 19 Cent ausgeben, zumal man nie sicher sein kann, wie gut die verwendeten Mailfilter in der Praxis wirklich sind.

Weitere Möglichkeiten der SMS-Alarmierung

Wer per SMS über neue E-Mails informiert werden will, kann beim Branchenriesen GMX im Pro-Account für 2,99 Euro 50 Nachrichten im Monat dazu haben (das sind knapp 6 Cent pro SMS), beim Top-Account für 4,99 Euro sind es sogar 100 SMS (also knapp 5 Cent pro SMS), weiteren Vorteile der Zusatzdienste gar nicht mitrechnet. Beim Anbieter web.de wird mittels "Webcent" bezahlt, dort kostet die SMS dann je nach gewähltem Tarif zwischen 10 und 15 Cent. Auch directbox bietet eine SMS-Alarmierung an.

Wer beispielweise einen Funkrufempfänger wie Skyper oder Cityruf sein eigen nennt, kann sich auf diesem Wege per E-Mail drahtlos alarmieren lassen - eine bestimmte Menge an Alarm-Nachrichten ist in der monatlichen Grundgebühr enthalten. Allerdings muss man sich seine Filterung selber bauen, da e*message selbst keinerlei Mail-Komfort bietet und der dafür gedachte Dienst e*notice zum Jahreswechsel wegen zu geringem Interesse wohl eingestellt werden soll.