Vielfalt

o2-WAP-Flatrate fast ein mobiler Alleskönner

Auch html-Seiten und Newsgroups nutzbar
Von Volker Schäfer

Seit Anfang der Woche bietet o2 erstmals in Deutschland einen Internet-Pauschaltarif für die Nutzung vom Handy aus an. Der monatliche Grundpreis von 4,95 Euro ist recht günstig, dafür gilt der Pauschaltarif aber nur für das o2-eigene Multimediaportal und andere nach dem WAP-Standard programmierte Homepages. Normale html-Seiten können nicht genutzt werden.

Über einen kleinen Umweg steht aber doch ein sehr großer Teil der Internet-Welt den Nutzern des o2-Pauschaltarifs offen. Die Suchmaschine Google wandelt nämlich für WAP-Nutzer die html-Seiten in ein für WAP-Browser geeignetes Format.

Das WAP-Portal von Google ist - wie die html-Version - unter der Adresse www.google.de erreichbar. Beim Aufruf dieser Seite wird automatisch erkannt, dass man mit einem wml-Browser auf den Service zugreift. Somit wird man direkt auf die WAP-Version der Suchmaschine geroutet. Diese funktioniert genauso wie am "großen" PC. Das heißt, man gibt den gewünschten Suchbegriff ein und bekommt anschließend alle hierzu passenden Web-Adressen mit dazu gehörigem Link angezeigt.

Gibt man nun als Suchbegriff eine Homepage-Adresse ein, so wird in der Regel als erstes Ergebnis der Link zu der entsprechenden Domain angezeigt. Ruft man den Link dann auf, so sind zumindest alle Textinhalte der entsprechenden Seite auch auf dem WAP-Handy zu sehen. Auch Links innerhalb der entsprechenden Homepage funktionieren einwandfrei.

Naturgemäß ist die Darstellung gerade bei Seiten mit viel Textinhalt sehr gewöhnungsbedürftig, aber zum Abruf kurzer Informationen ist der Service durchaus geeignet. Übersichtlicher ist freilich die Darstellung auf dem Display eines o2 XDA oder eines PocketPCs, den man via Kabel, Bluetooth oder Infrarot-Schnittstelle mit dem Handy verbinden kann.

Ein Nachteil der WAP-Flatrate von o2 ist die fehlende Möglichkeit, POP3-E-Mail-Adressen direkt abzufragen. Dies funktioniert nur über das WAP-Portal und den vom Netzbetreiber angebotenen POP3-Sammeldienst.

Eine Alternative ist der kostenlose Mailservice von thewap.at [Link entfernt] . Dieses Portal bietet darüber hinaus noch weitere Features, wie zum Beispiel eine eigene Suchmaschine oder eine individuelle Link-Liste für jeden einzelnen Benutzer. Selbst ein Newsreader wird angeboten, so dass man am WAP-Handy Newsgroups lesen und - nach Anmeldung - auch selbst in den Gruppen posten kann.

Weitere Services sind ein Kalender, ein Adressbuch und ein I-Manager für verschlüsselte Einträge. Hier kann man zum Beispiel unterwegs benötigte wichtige Daten ablegen. Eine elektronische To-Do-Liste und die Möglichkeit der Synchronistation von Kalender- und Kontakte-Daten mit Microsoft Outlook runden das Angebot ab.

Die Möglichkeiten der WAP-Flatrate sind somit vielfältiger, als man auf den ersten Blick meinen könnte. Ob sich die 4,95 Euro im Monat lohnen, muss wohl jeder o2-Kunde für sich selbst entscheiden. Ohne Pauschaltarif kostet bei o2 der Aufruf einer WAP-Seite via GPRS 5 Cent. Ab einer Nutzung von 100 Seiten im Monat rechnet sich somit die Buchung des Pauschaltarifs.