Wettbewerbsverweigerung

FDP und VdK fordern Deutsche Telekom zu Preissenkung auf (aktualisiert)

"Verbraucher haben ein Recht auf niedrige Preise"
Von dpa / Marie-Anne Winter /

Zwei Tage vor Öffnung der Telefon-Ortsnetze für das so genannte Call-by-Call-Verfahren haben die FDP und der Sozialverband VdK die Deutsche Telekom zu einer Preissenkung aufgerufen. Weil Konkurrenten wie Arcor und Tele2 von Freitag an Ortsgespräche bis zu 75 Prozent günstiger als die Telekom anböten, sollte der ehemalige Staatskonzern seine Tarife ebenfalls kräftig senken. Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Rainer Brüderle sagte der Bild-Zeitung: "Die Verbraucher haben ein Recht auf niedrigere Preise. Die Telekom sollte sich dem Wettbewerb nicht länger verweigern."

VdK-Präsident Walter Hirrlinger mahnte, die Telekom könne vor allem ältere Menschen als Kunden verlieren. Hirrlinger sagte der Zeitung, ältere Menschen seien treue Kunden. "Wenn die Telekom sie nicht verlieren will, muss sie mit den Preisen runter."

Nach der für Freitag geplanten Freigabe der Ortsnetze für den Wettbewerb können Anrufer - wie bei Ferngesprächen schon länger - mit per Call by Call auch Ortsgespräche an der Telekom vorbei führen.

Gegenüber dem Magazin Focus Money äußerte sich Josef Brauner, Vorstand der Festnetzsparte T-COM der Deutschen Telekom, über die zu erwartenden wirtschaftlichen Auswirkungen von Call by Call im Ortsnetz: "Unterm Strich rechnen wir mit einem Umsatzminus im niedrigen zweistelligen Euro-Millionenbereich." Die Telekom sei mit ihren Tarifen "gut aufgestellt". Eine Erhöhung der Grundgebühren wegen fallender Gesprächspreise und Einnahmen im Ortsnetz verneinte Brauner im Interview mit dem Magazin: "Eine Erhöhung der Grundgebühren ist derzeit nicht geplant. Der Regulierungsrahmen lässt dafür gegenwärtig keinen Spielraum zu."