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T-Mobile-Chef: Mobilfunkpreise steigen durch Regulierung

René Obermann rechnet laut Tagesspiegel mit Preiserhöhungen
Von Marie-Anne Winter

René Obermann, Chef der Mobilfunksparte der Deutschen Telekom, T-Mobile, rechnet mit Preiserhöhungen, falls es in Deutschland zu einer Regulierung des Mobilfunkmarktes kommen sollte. In Großbritannien, wo T-Mobile ebenfalls am Markt vertreten ist, hat die Regulierungsbehörde den Netzbetreibern teilweise erhebliche Preissenkungen verordnet.

"Die Mobilfunkanbieter können es sich aber nicht leisten, auf entscheidende Wertschöpfungsbausteine zu verzichten", sagte Obermann dem Tagesspiegel heute. Aus seiner Sicht werde es daher zu einer Verlagerung kommen. "Dann wird es vielleicht teurere Endgeräte geben oder andere Preiskomponenten werden angehoben. Dass der Markt das einfach so wegsteckt, halte ich für relativ unwahrscheinlich."

Das würde auch für Deutschland gelten. Der neue EU-Rechtsrahmen schaffe für die nationalen Behörden die Möglichkeit, auch den Mobilfunkmarkt zu regulieren, und ähnlich wie im Festnetz einzelnen Unternehmen die Preise vorzuschreiben. Bisher sieht der Chef der deutschen Regulierungsbehörde, Matthias Kurth, keinen Anlass, im Mobilfunkmarkt einzugreifen. "Was Herrn Kurth angeht und seine Bewertung des Wettbewerbs, bin ich optimistisch gestimmt", sagte Obermann.

Mobilfunkbetreiber wie T-Mobile fürchten, dass es zum Start der neuen UMTS-Netzes nicht genügend Endgeräte für die neue Mobilfunktechnik geben wird. Nach Obermann sei das der kritischste Punkt. Im Herbst soll das UMTS-Netz von T-Mobile starten. Auf einen genauen Termin wollte sich Obermann noch nicht festlegen. "Wir starten das UMTS-Netz als Bestandteil unseres Multimediaangebots erst dann, wenn das Gesamtpaket stimmt: wenn die Produkte funktionieren, die Handys da sind und die Übergabe zwischen den Netzen klappt."

Auf die Frage, ob die Handys auch künftig subventioniert werden sollen, sagte Obermann: "Ich glaube, dass wir als Branche insgesamt gut daran täten, wenn diese Subventionierung nicht so ausarten würde." Außerdem erwarte er, "dass der Druck auf die Preise etwas nachlassen wird, weil viele Unternehmen jetzt stärker auf ihr Ergebnis schauen." Er gehe davon aus, dass nicht nur die Mobilfunkanbieter "die teuren Endgeräte subventionieren müssen, sondern dass die Hersteller uns bessere Preise machen. Dabei hilft uns natürlich unsere Unternehmensgröße mit der entsprechend hohen Nachfrage. Und diesen Mengenvorteil können wir an unsee Kunden weiterreichen - ohne allzu hohe Subventionen."