3G

UMTS: T-Mobile drückt aufs Tempo

Anmeldungen für Friendly User Test werden bereits entgegengenommen
Von Volker Schäfer /

Der Start des neuen Mobilfunkstandards UMTS steht nun auch in Deutschland unmittelbar bevor. Vor allem der Marktführer unter den deutschen Handynetzen, T-Mobile, forciert jetzt den Start der neuen Technik, die zusätzliche Kapazitäten für Sprachtelefonie und vor allem die Möglichkeit der schnellen Datenübertragung via Handynetz bereitstellt.

Auf seiner CeBIT-Pressekonferenz kündigte T-Mobile nicht nur an, ab Mai oder Juni die ersten UMTS-Telefone an Endkunden zu verkaufen. Gleichzeitig kann man sich auf der Homepage des Unternehmens auch für einen Friendly User Test registieren.

Endgeräte von Nokia, Siemens, Motorola und NEC sollen bereits in größeren Stückzahlen zur Verfügung stehen. Allerdings muss man derzeit noch mit technischen Unzulänglichkeiten rechnen. So klappt der Netzwechsel zwischen UMTS und dem herkömmlichen GSM-Netz während einer Verbindung noch nicht reibungslos. Außerdem werden die Handys regelrecht heiß, wenn man mit 384 kBit/s im Internet surft. Die Akku-Kapazität lässt ebenfalls noch zu wünschen übrig.

Aber immerhin: UMTS funktioniert und dank des T-Mobile-Friendly-User-Tests werden in den nächsten Monaten auch erste "Normalverbraucher" in den Genuss kommen, die mobile Datenautobahn zu testen. Derzeit steht der Highspeed-Zugang allerdings nur in größeren Städten zur Verfügung. Bis Ende des Jahres will T-Mobile 75 Städte versorgt haben. Damit wird die Lizenzvorgabe, bis 31. Dezember 2003 mindestens 25 Prozent der Bevölkerung zu versorgen, nicht nur erreicht, sondern sogar übertroffen.

Als erste Handys für die neue Technik will T-Mobile das Nokia 6650 und das Siemens U10 anbieten. Zu den Preisen wurden allerdings noch keine Angaben gemacht. Der Netzbetreiber "Three" in Großbritannien, bei dem man sich ebenfalls bereits für UMTS vorregistrieren kann, verlangt umgerechnet rund 600 Euro für die Handys von NEC und Motorola.

Neue Tarife legt T-Mobile für UMTS nicht auf. Die ebenfalls auf der CeBIT vorgestellten neuen GPRS-Tarife sollen auch für die Datenübertragung im neuen Netz gelten.

Die Mitbewerber von T-Mobile sind noch nicht ganz so weit. Vodafone hat - wie bereits berichtet - den UMTS-Start für Privatkunden vom Sommer auf den Herbst verschoben, o2 Germany will ebenfalls relativ spät in diesem Jahr anfangen, E-Plus spricht von einem Netzaufbau in diesem und im nächsten Jahr, hat aber bislang keinen Termin für den offiziellen Start genannt.

Zwei UMTS-Lizenznehmer sind bereits vor dem Start gescheitert: Quam hat seinen Betrieb im November letzten Jahres wieder eingestellt und inzwischen sein Festnetz verkauft. MobilCom wird die bisher aufgebaute UMTS-Infrastruktur ebenfalls verkaufen.

Bleibt abzuwarten, ob alle der verbleibenden vier Netzbetreiber in Deutschland überleben werden. An einem Fortbestand der beiden großen Anbieter T-Mobile und Vodafone zweifelt niemand, während es bei E-Plus und o2 immer wieder Gerüchte um Fusionsverhandlungen gibt. Die Zukunft bleibt in jedem Fall spannend. teltarif.de hält Sie auf dem laufenden.