Preise runter!

Britische Mobilfunkanbieter müssen Gebühren senken

Britischer Regulierer schreibt weitere Preissenkungen vor
Von dpa / Marie-Anne Winter

Wie bereits am Wochenende berichtet, haben die britischen Wettbewerbshüter die hohen Preise für Mobilfunkgespräche in Fremdnetze ins Visier genommen. Nach einer einjährigen Untersuchung kamen die britischen Wettbewerbsbehörden heute zu dem Schluss, dass die Gebühren zum Teil völlig überteuert seien, vor allem, wenn Handys anderer Anbieter oder Festnetz-Geräte angerufen würden. Vodafone, Orange, O2 und T-Mobile müssen nun ihre Grundgebühren zunächst um 15 Prozent senken. In den nächsten drei Jahren stehen weitere Senkungen der Verbindungspreise von bis zu 30 Prozent an. Das betrifft alle vier großen Mobilfunkgesellschaften des Landes. Die Kunden werden dadurch nach Angaben der Wettbewerbshüter jährlich über 30 Millionen Euro sparen.

Vodafone kündigte an, die Entscheidung anzufechten, da diese "grundsätzlich falsch" sei. Die 49 Millionen Mobilfunknutzer in Großbritannien müssten dadurch letztlich vielleicht sogar mehr zahlen. Die Behörden hätten die Kosten für den Betrieb eines Mobilfunknetzes deutlich unterschätzt. Die Telefonrechnungen der Mobilfunknutzer seien außerdem in den vergangenen fünf Jahren bereits um 70 Prozent gesunken. Auch Orange, eine Tochter von France Telecom, denkt darüber nach, die Entscheidung anzufechten. An der Londoner Börse fielen heute die Kurse der Mobilfunkbetreiber.