kupferlastig

T-DSL und OPAL: Keine schnelle Lösung in Sicht

Per Glasfaser angeschlossene Mietshäuser surfen weiterhin am langsamsten
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2,7 Millionen DSL-Anschlüsse beweisen, dass der schnelle Internetzugang auf dem Weg zum Massenmarkt ist. Stolz verkündet auch die Telekom, dass die Abdeckungsrate bei 80 bis 90 Prozent liegt. Doch heißt das im Umkehrschluss: 10 bis 20 Prozent der Bevölkerung werden weiterhin von der Datenautobahn ausgeschlossen.

Für etwa die Hälfte der Ausgeschlossenen kündigte die Deutsche Telekom heute auf der Systems immerhin eine Lösung an, die in den nächsten Monaten umgesetzt werden soll. Zwar wird dazu für viele Kunden die Geschwindigkeit halbiert werden, doch das ist immer noch viel besser als "kein DSL", zumal man die Vorteile wie die flexible Abrechnung (zeitbasiert, volumenbasiert oder echte Flatrate) auch bei T-DSL Light nutzen können wird.

Keine schnelle Lösung konnte oder wollte die Deutsche Telekom hingegen für die Kunden ankündigen, deren Hausanschluss per OPAL versorgt wird. Diese Kunden müssen nun im Einzelfall jeweils darauf warten, dass eine geeignete Kupferleitung zu ihrem Wohnblock verlegt wird. Denn eine Aufrüstung der OPAL-Technik, um diese DSL-fähig zu machen, soll nicht erfolgen.

Das zitierte Schicksal trifft viele Mieter in großen Wohnblocks im Osten der Republik. Um nach der Wiedervereinigung eine große Zahl an Telefonanschlüssen in möglichst kurzer Zeit bereitzustellen, wurden Glasfaserkabel bis direkt in den Keller der Wohnblocks gelegt. Dort wurden dann kleine Vermittlungscomputer (OPAL) installiert, die ISDN- und Analoganschlüsse in ausreichender Stückzahl zur Verfügung stellten. Damals war diese Technik der "letzte Schrei", und sie wurde in bester Absicht installiert, auf diesem Weg eine zukunftsfähige Infrastruktur aufzubauen. Doch ein Jahrzehnt später erweist sich OPAL nun als Sackgasse, in die die Telekom offenbar nicht mehr investieren will.