gescheitert!

Communitel-Anschlüsse werden ab morgen abgeschaltet

Deutsche Telekom kündigt Vertrag mit Meckenheimer Telekommunikationsdienstleister communitel
Von Marie-Anne Winter

Wie bereits gestern im General-Anzeiger Bonn zu lesen war, werden die Anschlüsse des Meckenheimer Telekommunikationsanbieters Communitel ab Donnerstag abgeschaltet. Wie ein Sprecher der Deutschen Telekom gegenüber teltarif.de soeben bestätigte, sind die Gespräche zwischen der Telekom und Communitel endgültig gescheitert. Aufgrund der Außenstände in zweistelliger Millionenhöhe sehe die Telekom kein anderes Mittel, als die Communitel-Anschlüsse abzuschalten. Communitel hatte mit der Telekom Verträge über den Geschäftskundentarif BusinessCall 700 abgeschlossen, der den Betrieb von bis zu 1 000 Nebenstellen erlaubt. Allerdings ist nicht vorgesehen, dass die Anzahl dieser Nebenstellen ständig beträchtlich schwankt, weil das erhebliche Abrechnungsprobleme mit sich bringt.

Außerdem hat Communitel nach eigenen Angaben etwa 3 000 Mitglieder, zu denen auch die Statdverwaltung in Meckenheim und einige Krankenhäuser gehören. Für diese Anzahl von Nutzern seien die bestehenden Verträge nicht ausgelegt gewesen. Die Telekom betont, dass sie Communitel durchaus Angebote vorgelegt habe, allerdings sei der Anbieter, der sich selbst als "Interessenvertretung der gewerblichen und privaten Telefonnutzer" bezeichnet, nicht am Abschluss neuer Verträge interessiert gewesen. Darüber hinaus konnte kein tragfähiges Zahlungskonzept für die Außenstände in zweistelliger Millionenhöhe vorgelegt werden.

Communitel ist ein nicht gewinnorientierter Verein, der seinen Mitgliedern gegen einen Jahresbeitrag von 78 Mark günstige Großkunden-Tarife bei der Telekom einräumen will. Gespräche zwischen Communitel-Mitgliedern sind vergünstigt. Das ganze erinnert fatal an die Diskussion um die TDNs, die Telekom Designed Networks, innerhalb derer Telekom-Kunden zu Sondertarifen telefonieren können. Im Communitel-Fall fürchtet die Telekom offenbar, dass einmal mehr der Verdacht eines wettbewerbswidrigen Preisdumpings entstehen könnte.

Mit der Entscheidung, die ersten Anschlüsse am Donnerstag, den 22. November endgültig abzuschalten, ermöglicht die Telekom den Communitel-Kunden, mit sofortiger Wirkung ein anderes TK-Unternehmen zu beauftragen. Die Erreichbarkeit der einzelnen Kunden bleibt weiterhin erhalten, da die Telekom die betroffenen Kundenanschlüsse nur abgehend sperrt. Das heißt, Anrufe können weiterhin entgegengenommen werden.

Eine vorherige Information der betroffenen Kunden durch die Telekom ist leider nicht möglich. Nach Angaben der Telekom hat Communitel trotz mehrfacher Bitte die Anschlussnutzer bisher nicht informiert.