Telekom will Geld für mobile Dienste kassieren
Die Deutsche Telekom will ab November für mobile Datendienste in Deutschland zehn Euro (19,56 Mark) pro Monat kassieren. Einen entsprechenden Bericht in der "Financial Times Deutschland" (FTD [Link entfernt] ) vom Donnerstag bestätigte eine Sprecherin von T-Mobil in Bonn auf Anfrage. Das Unternehmen wolle in dem Bereich ein Geschäftsmodell mit dem abgespeckten Internetstandard WAP aufbauen. Vorbild ist dabei der in Japan erfolgreiche Dienst i-Mode, der nach einem ähnlichen Bezahlprinzip arbeitet. Bislang versuchen die Mobilfunkanbieter, ihren Kunden durch kostenlose Dienste WAP schmackhaft zu machen.
Wie die FTD weiter berichtete, werde die Telekom-Tochter T-Motion, die für die Ausstattung des mobilen Internetportals mit Inhalten zuständig ist, künftig Geld von den Kunden mit onlinefähigen WAP- Telefonen verlangen. Die zehn Euro werden zusätzlich zu den Gebühren fällig, die die Handybesitzer für den Zugang zu den WAP-Diensten bezahlen müssen. Das wären im normalen GSM-Netz 39 Pfennig pro Minute beziehungsweise über die Technik für den schnellen Internetzugang (GPRS) ein volumenbasierter Tarif.
"Wir wollen von vornherein einen möglichst loyalen Kundenstamm aufbauen", zitierte die Hamburger Wirtschafts- und Finanzzeitung den Chef von T-Motion, Nikesh Arora. Für den Pauschalbetrag von zehn Euro gibt es für die WAP-Kunden 25 Dienste, darunter Sportnachrichten, Spiele, elektronische Grußkarten und Klingeltöne. Bis zum 31. Oktober sei das Angebot kostenfrei. Die Telekom-Töchter One2One in Großbritannien und max.mobil [Link entfernt] in Österreich würden im Frühjahr 2002 Gebühren für WAP-Dienste verlangen, hieß es weiter.
Wegen der langsamen Übertragungsgeschwindigkeit ist WAP bislang der Durchbruch am Markt versagt geblieben. Von den mehr als 20 Millionen T-D1-Mobilfunkkunden nutzen gerade einmal zwei Prozent WAP- Dienste. Dies soll sich mit schnelleren Übertragungstechniken wie GPRS und dem Mobilfunkstandard UMTS ab 2003 ändern.