Kostenlose Kurznachrichten via ISDN - Linefire machts möglich
Nachdem unsere gestrige Meldung auf reges Interesse gestoßen ist, kommt heute die nächste gute Nachricht: Das Progamm Linefire steht ab sofort zum Download bereit. Danach kann man gleich seine Freunde ins Telefonbuch von Linefire eintragen und loslegen. Diese werden einem dann nun in einer sogenannten "Buddy-Liste" angezeigt: Sortiert wird danach, welcher Freund seinen Computer eingeschaltet hat und wer nicht. Diese Statusüberprüfung erledigt Linefire automatisch.
Mit nur einem Mausklick kann man jedem in der Liste eine Kurznachricht zukommen lassen. Der Clou: Die Kurznachricht wird kostenlos über eine kleine Sicherheitslücke im ISDN-Netz verschickt. Die Nachricht kann - ähnlich wie bei SMS-Nachrichten - maximal 160 Zeichen lang sein. Jedoch kann man hier so viele Nachrichten schicken wie man will, die Kosten bleiben jederzeit auf Null. Zudem ist es auch möglich, eine Kurznachricht mit einer kleinen Grafik (z.B. einer Rose) zu versehen.
Die Versandgeschwindigkeit für eine Kurznachricht dauert je nach Leitung und Textlänge bis zu 20 Sekunden. Linefire funktioniert im gesamten europäischem ISDN-Netz und kann auch landesübergreifend genutzt werden.
Dass die Online-Anbieter hohe Verluste einfahren werden, sobald die User Linefire einsetzen, ist zu erwarten - denn man muss sich nicht mehr kostenpflichtig ins Internet einwählen, um seine Message abzusetzen. Jedoch wollte Aron Spohr zunächst einmal mit dem "alten Bekannten" Deutsche Telekom über eine Kooperation reden. Die Telekom lehnte dies mit der Begründung ab, dass sie derzeit "mit einer Reihe von namhaften Experten zusammenarbeitet" und deshalb "zur Zeit keine Möglichkeit für eine Zusammenarbeit sieht".
Und so funktioniert Linefire: Die Software nutzt eine Datenlücke im ISDN-Netz zur Übertragung von Nachrichten. Den einfachsten Fall solch einer Datenlücke hat sich jeder wahrscheinlich schon einmal zu Nutze gemacht: "Wenn ich unten mit dem Auto stehe, laß ich kurz klingeln" ist zum Beispiel eine Variante davon. Man nutzt das einmalige Klingeln als Zeichen der Kommunikation - kostenlos, weil für ein einfaches Klingeln keine Gebühren berechnet werden. Genau diese Möglichkeit nutzt das Programm: Im ISDN-Netz ist es möglich, neben dem Klingeln noch weitere Daten (wie z.B. die Rufnummer) zu übermitteln. Viele Datenplätze werden nur für unnötige Protokolle oder technischen Firlefanz verwendet. Diese freien Plätze nutzt Linefire systematisch und setzt dort einzelne Teile der Nachricht ein. Für die Übermittlung einer einzelnen Nachricht müssen - je nach Umfang - 5 bis 10 Anrufe getätigt werden. Linefire setzt automatisch beim Empfänger die Klingelzeichen und die damit angekommen Fragmente der verschiedenen Anrufe wieder zu einer ganzen Nachricht zusammen und zeigt sie auf dem Bildschirm an.