Technisches Leck ermöglicht kostenlose Kurznachrichten über ISDN-Netz

Durch eine technische Lücke im Telefonnetz könnten der Deutschen Telekom und dem Online-Dienstes AOL Einnahmen in Millionenhöhe durch die Lappen gehen: Der Kölner Hacker Aron Spohr hat ein neuartiges PC-Programm entwickelt, mit dem Computernutzer Kurznachrichten über das ISDN-Netz versenden können, ohne dass dafür Telefongebühren anfallen. Das jedenfalls berichtet das Anlegermagazin DIE TELEBÖRSE [Link entfernt] in seiner neuen Ausgabe. Im Unterschied zu vergleichbaren Programmen (Instant Messenger) ist es mit der neuen Software nicht mehr nötig, sich über einen Provider in das Internet einzuwählen - weshalb dann die üblichen Kosten für die Internetverbindung entfallen.

Der Telekom ist es bislang nicht möglich, den Nachrichtenversand zu stoppen oder abzurechnen. AOL, das mit seinem "Instant Messenger" weltweit Marktführer ist, kündigte bereits Beschwerde bei der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) und bei den Wettbewerbsbehörden an. Weltweit versenden Internet-Nutzer mit einem Instant Messenger täglich mehr als eine Milliarde Nachrichten.

Aron Spohr ist für AOL und die Telekom keineswegs ein Unbekannter: Bereits 1998 hatte er die Zugangscodes der Online-Dienste AOL und T-Online geknackt. Spohr hat angekündigt, dass er seinen Instant Messenger im Laufe der Woche kostenlos ins Internet stellen wird.