Software

AOL 6.0 kommt im Februar

Vorteile für WAP- und Windows NT-Nutzer
Von Volker Schäfer

Wie bereits berichtet führt der Online-Dienst AOL im Februar seine neue Zugangssoftware 6.0 ein. Die teltarif-Redaktion hat bereits seit Dezember die Möglichkeit, das neue Programm im Rahmen des derzeit laufenden Friendly User Tests auf Herz und Nieren zu überprüfen.

Der erste Eindruck ist positiv. AOL 6.0 baut auf der bisherigen Software-Version 5.0 auf, wurde aber optisch neu gestaltet. Außerdem will AOL auf der neuen Plattform weitere eigenproduzierte Inhalte etablieren. Unverständlich aber, warum man hierfür weiterhin eine eigene Benutzeroberfläche anstatt des World Wide Webs nutzt. Nach wie vor gibt es auch keine Möglichkeit, sich über einen normalen DFÜ-Netzwerk-Eintrag bei AOL einzuwählen. Die eigene Einwahlsoftware ist wie bisher Voraussetzung zur Nutzung des Services. Auch von allgemein üblichen Mail- und Newsprogrammen wie Microsoft Outlook und Outlook Express hält AOL weiterhin nichts. Nur über die Oberfläche der AOL-Software können die bis zu sieben Mailadressen, die jeder AOL-Account beinhaltet, abgerufen werden. Einzige Alternative ist der Abruf via Webmail. Der Konkurrent T-Online bietet seinen Kunden wenigstens die Alternative, zwischen international standardisierten Programmen oder einiger eigenen Benutzeroberfläche.

Freuen werden sich die Nutzer von Windows NT 4.0 und Windows 2000: Erstmals unterstützt die AOL-Software nun auch diese Betriebssysteme, die bekanntermaßen für professionellen Einsatz wesentlich besser geeignet sind als zum Beispiel Windows 95, 98 und ME. Hoffen durfte man auf diese Kompatibilität schon zu Zeiten des Beta-Tests der AOL-Software 4.0. Diese ließ sich nämlich auch problemlos unter Windows NT installieren, war allerdings - im Gegensatz zur derzeitigen Beta-Version der Software 6.0 - noch sehr fehlerhaft und im praktischen Betrieb äußerst störungsanfällig. Als dann die offizielle Software auf den Markt kam, war die 32-bit-Version wieder ausschließlich Windows 95- und Windows 98-Nutzern vorbehalten. Legte man die Installations-CD unter Windows NT ein, so wurde automatisch die eigentlich für Windows 3.11 bestimmte 16-bit-Version installiert. Diese funktionierte zwar, unterstützte aber beispielsweise nicht die Einwahl via ISDN. Außerdem konnte man nur fünf statt sieben E-Mail-Adressen anlegen.

Diese Probleme gehören mit AOL 6.0 der Vergangenheit an. Bereits die Beta-Version, die als Internet-Browser den Microsoft Internet Explorer 5.5 beinhaltet, läuft unter allen Windows-Systemen stabil - sowohl mit Analogmodem, als auch via ISDN oder auch bei TCP/IP-Einwahl über einen anderen Provider.

Zusätzlich bastelt AOL derzeit an einem WAP-Portal, so dass der weltweit größte Online-Dienst bald auch vom Mobiltelefon aus problemlos genutzt werden kann. Damit kann man seine AOL-E-Mail-Adressen auch unterwegs bequem vom Handy aus abrufen.