Warten

Mehr als eine Viertelmillion Surfer warten auf DSL

Telekom kämpft mit zunehmenden Technik-Engpässen
Von AFP /

Die bereits vor Monaten gemeldeten Verzögerungen bei der Freischaltung von DSL durch die Deutsche Telekom haben kein Ende, sie nehmen sogar noch zu. Der Rückstand bei den T-DSL-Aufträgen habe erstmals die Viertel-Millionen-Grenze deutlich überschritten, sagte ein Konzernsprecher am Montag in Bonn. Den Angaben zufolge gelang es der Telekom bislang lediglich, ein Drittel der vorliegenden mehr als 400.000 Anträge auf T-DSL-Internetzugang abzuarbeiten. Bis zum Jahresende rechnet das Unternehmen mit einer halben Million T-DSL-Anträgen, wobei die Grundgebühren nach dem Auslaufen einer Subskriptionsphase ab Januar teils deutlich steigen.

Nach Telekom-Schätzungen könnte sich im ersten Quartal des nächsten Jahres knapp jeder zehnte T-Online-Kunde über einen schnellen T-DSL-Zugang in das Internet einwählen, wenn die Lieferanten ausreichend Geräte produzierten. Innerhalb dieses Jahres stieg die Zahl der T-Online-Kunden von 4,1 auf sechs Millionen. Der ehemalige Monopolist rechnet nicht mit einer raschen Abarbeitung des Antrags-Staus. Nach wie vor könnten zwei Hauptlieferanten (Siemens und der israelische Hersteller ECI) die bestellte und zum Einbau vorgeplante Technik noch nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung stellen, hieß es bei der Telekom. Man hoffe jedoch, einen Gutteil des Rückstandes bis Ende März beseitigt zu haben.

T-DSL wird in rund 600 deutschen Ortsnetzen zusätzlich zum Telefonanschluss angeboten, die monatliche Flatrate kostet 49 Mark. Für den zusätzlichen T-DSL-Internetkanal, der anders als Internetzugänge per Analog- oder ISDN-Anschluss nicht über das Telefonnetz geschaltet wird, müssen in den Vermittlungsstellen so genannte Line Cards installiert werden, die jeweils mehrere Ports für die Einwahl in das T-DSL-Netzwerk bereithalten. Auf Kundenseite sorgt ein Splitter für die Auftrennung von Telefon- und DSL-Signal. Ein mit dem Computer über die Ethernet-Schnittstelle verbundenes DSL-Modem gewährt den Zugang zum Internet. Bei T-DSL kann man zur Zeit nur T-Online als Provider wählen, bei anderen DSL-Anbietern, bei denen es aber ebenfalls zu Verzögerungen kommt, kann man auch andere Provider wählen.