Amazfit PowerBuds Pro: Kopfhörer mit Herzsensor im Test
Amazfit PowerBuds Pro: Musikwiedergabe und Fitness
Die Klangqualität ist neben dem Tragekomfort die wohl wichtigste Eigenschaft eines Kopfhörers – und hier überzeugt das Zepp-Produkt auf ganzer Linie. Wir testeten die Geräte mit einer Musik-App für MP3s, Amazon Music und YouTube. Egal ob Pop, Metal oder elektronische Musik, die Klangqualität empfanden wir als sehr gut. Das Spektrum in den Höhen und Mitten ließ selbst feinste Nuancen eines Gitarrensolos oder sphärischen Synthesizer-Klängen ans Ohr dringen. Gesang wirkte stets natürlich und auch geflüsterte Passagen waren klar wahrzunehmen. Zudem gefiel der druckvolle Bass. Selbst bei hoher Lautstärke gab es kaum Verzerrungen.
Unten am Kopfhörer: Kleine Taste für die Bedienung
Andre Reinhardt
Kommen wir nun zu den Gesundheitsfeatures. Um die Herzfrequenz beim Sport zu erfahren, muss zunächst im Bereich Gesundheit der Zepp-App eine Trainingseinheit (Gehen, Laufen Fahrradfahren) gestartet werden. Anschließend protokolliert die Anwendung die Entfernung, die Geschwindigkeit und die Herzfrequenz. Bei unseren Versuchen funktionierte dieses Modus nicht wie gewünscht. Es gab große Abweichungen bei der zurückgelegten Distanz. Während uns beispielsweise eine Health-App korrekte 3 km attestierte, kam die Zepp-App auf nur 840 m. Die gemessene Herzfrequenz erschien hingegen authentisch.
Diesen Wert, die vergangene Zeit und die Entfernung geben die PowerBuds Pro (leider nur auf Englisch) bei Berührung der Kopfhörer-Oberseite akustisch wieder. Mit der Funktion Nackenschutz analysieren die In-Ears die Sitzhaltung. Auf diese Weise können Nutzer überprüfen, ob sie gerade sitzen und sich nach zu langem Sitzen, etwa bei der Büroarbeit, erinnern lassen, eine Pause einzulegen und sich zu bewegen. Diese Funktion erschien uns relativ genau und könnte im Alltag einen Mehrwert darstellen.
Amazfit PowerBuds Pro: Telefonie, ANC und Ausdauer
Ohrstöpsel der PowerBuds Pro
Andre Reinhardt
Wir führten mehrere Telefonate über das Smartphone mit den PowerBuds Pro. Sämtliche Gesprächspartner bescheinigten uns, dass sie uns sehr gut verstanden. Auch wir hatten keinerlei Probleme, unser Gegenüber wahrzunehmen. Selbst wenn die Person am anderen Ende der Leitung eine eher suboptimale Freisprechfunktion des Handys nutzte, konnten wir mit ihr kommunizieren. Stimmen wirken klar, weisen nur ein minimales Rauschen auf und ertönen in hoher Lautstärke.
Das Active Noise Cancellation (ANC) soll Umgebungsgeräusche blockieren, durchlassen oder eine Balance zwischen Kopfhörer-Klang und Umgebung herstellen. So nimmt man etwa im Idealfall trotz Musikbeschallung den Straßenverkehr noch wahr. In unseren Tests funktionierte dies nicht allzu überzeugend. Während die Musik im geschlossenen und balancierten Modus mehr an Volumen gewann, nahmen wir den Lärm um uns dennoch recht deutlich wahr. Umgekehrt drangen kaum Umgebungsgeräusche im offenen Modus durch. Es gibt zwar einen hörbaren Unterschied zwischen den Modi, allerdings ist dieser gering.
Die Angabe des Herstellers zur Laufzeit dürfte der Realität entsprechen. Nach circa fünf Stunden Musik und Telefonaten haben die PowerBuds Pro eine Restladung von 43 Prozent. Hierbei gilt zu beachten, dass wir teilweise ANC genutzt hatten. Ohne ANC erhöht sich der Wert.
Amazfit PowerBuds Pro: Fazit
PowerBuds Pro mit Verpackung
Andre Reinhardt
Kopfhörer müssen in erster Linie gut klingen. Diesen Job meistern die PowerBuds Pro mit Bravour. Wir verglichen die Klangqualität mit jener der Galaxy Buds (erste Generation). Dabei übertrafen die Amazfit-Modelle die Samsung-Konkurrenz deutlich. Die Galaxy Buds wirkten im Vergleich etwas blechern und es kamen kaum tiefe Töne durch. Ebenfalls ein Pluspunkt ist die gute Qualität während Telefonaten. Wer also gerne Musik hört und telefoniert, macht mit den PowerBuds Pro nichts falsch. Die suboptimale Tracking-Genauigkeit beim Fitness, die fehlende Qi-Ladefunktion und die mäßige Umgebungsgeräuschunterdrückung sind hingegen schade.