Ratgeber

Entscheidungshilfe: Das können die Tablet-Betriebssysteme

Betriebssystem entscheidet grundlegend über die Features
Von Ralf Trautmann

Mit dem Apple iPad begann in puncto Tablets eine neue Zeitrechnung: Flache Rechner mit Touchscreen-Steuerung gibt es schon seit vielen Jahren, doch kaum jemand wollte ein solches Gerät haben. Wie schon in vielen anderen Bereichen der ITK-Welt hat Apple dann das Tablet quasi neu erfunden und damit dieser Geräte-Kategorie zum Durchbruch verholfen - wobei auch der Apple nicht zugeneigte Nutzer zugestehen muss, dass sie die Sache ziemlich gut gelöst haben. So entstand eine neue Generation Tablets - und viele Hersteller eifern nun dem Vorbild Apples nach.

Kaufratgeber: Welches Tablet ist das Richtige? Kaufratgeber: Welches Tablet ist das Richtige?
Montage: teltarif.de
Doch nach welchen Kriterien soll der potenzielle Käufer sein neues Tablet auswählen? Ein Kernunterschied zwischen den Geräten sind die installierten Betriebssysteme, welche über die möglichen Features entscheiden, die das Gerät bietet. Ähnlich wie bei Smartphones sind Nutzer dabei beim Tablet in aller Regel an das vom Hersteller gewählte Betriebssystem gebunden. Wir zeigen Ihnen daher in diesem Artikel die Vor- und Nachteile der verschiedenen Betriebssysteme und geben weitere Tipps für die Tablet-Wahl.

Vorab sei noch gesagt: Viele der hier angesprochenen Tablets sind angekündigt, aber noch nicht erhältlich. Je nach Wunsch-Modell müssen Sie sich mit dem Kauf also noch etwas gedulden.

Das Apple iPad: Die Mutter der neuen Tablet-Generation

Apple iPad
iPad 2 mit UMTS: 16 GB 32 GB 64 GB 
iPad 2 ohne UMTS: 16 GB 32 GB 64 GB 
iPad 1 mit UMTS: 16 GB 32 GB 64 GB
iPad 1 ohne UMTS: 16 GB 32 GB 64 GB
Das iPad und das iPad 2 setzen in puncto Betriebssystem auf das so genannte iOS, das auch im iPhone, zum Einsatz kommt - auf Geräten von Fremd-Herstellern findet das System keine Verwendung. Dabei fallen die iPads in die Kategorie der Tablets, aber nicht der Tablet-PCs: Das im Kern auf einem UNIX-Unterbau basierende System ist auf Grund der Restriktionen nicht mit einem Betriebssystem für klassische Computer vergleichbar - einen direkten Zugriff aufs Dateisystem gibt es zum Beispiel nicht.

Auch in anderen Punkten gibt sich Apple restriktiv: Die iPads gehen nicht nur eine innige Beziehung mit der iTunes-Software ein, auch neue Software kommt lediglich aus dem Apple AppStore (wenn das Gerät nicht mit einem Jailbreak bearbeitet wird, nachdem dann auch andere Quellen angezapft werden können). Auf dem Apple iPad können nahezu alle der verfügbaren rund 350 000 Apps verwendet werden - nicht optimierte Anwendungen werden aber einfach entweder in iPhone-Größe dargestellt oder auf Wunsch hochskaliert. Wirklich für das iPad angepasste Apps gibt es laut Apple rund 65 000. Was in den AppStore kommt, prüft Apple übrigens genau.

Eine weitere Restriktion im iOS sorgt immer wieder für Schlagzeilen: Apple verzichtet auf Flash-Support - für das Unternehmen ist dies quasi eine Glaubensfrage, da die erforderliche Software als Stabilitäts-Killer eingestuft wird. Dies schränkt die Darstellung mancher Webseiten ein, da sich Flash unter Webdesignern immer noch einer großen Beliebtheit erfreut. Da aber eben Apple iPhone und iPad quasi als Kultgeräte gehandelt werden, setzen vor allem große Webseiten hier auf Alternativ-Lösungen, die die Inhalte auch auf den Apple-Geräten darstellen können.

Seit einiger Zeit beherrscht das iOS auch eine eingeschränkte Form des Multitaskings, wobei Anwendungen allerdings nicht gleichzeitig laufen, sondern lediglich einzelne Dienste zum Beispiel für Audio- oder VoIP-Aufgaben auch im Hintergrund arbeiten können.

Durchdachte Oberfläche, keine klassische Telefonie

Die iPads bzw. das iOS können mit ihrer Schlichtheit punkten: Während mancher Konkurrent auf möglichst viele Konfigurationsmöglichkeiten setzt, sind die Möglichkeiten beim iPad beschränkt. Gerade dieses einfache, schlüssige Konzept zeichnet das Gerät für viele Nutzer aber aus. Die Steuerung läuft geschmeidig, da eben sowohl die Software als auch die Hardware aus dem Hause Apple stammen und damit genau auf einander abgestimmt sind, die Integration der Dienste ins Gesamtkonzept ist Apple-typisch ebenfalls gut gelöst. Das Gerät ist auf die ausschließliche Bedienung per Finger optimiert, am Markt sind aber auch Styli als Zubehör erhältlich.

Auf Telefonie müssen iPad-Nutzer indes verzichten - zumindest über die klassische Variante per Mobilfunkschnittstelle. Wer will, kann hierfür das Bildtelefonie-Feature Facetime nutzen, das allerdings nur Apple-intern funktioniert - oder auf Skype oder bestimmte VoIP-Lösungen setzen.

Fazit: Wer sich für das iPad entscheidet, bekommt ein Apple-typisch edles Produkt mit einfacher und durchdachter Bedienung - dafür muss man eben die Apple-typischen Restriktionen in Kauf nehmen. Auf der folgenden Seite erfahren Sie alles rund um Android-Tablets - das System ist der größte Konkurrent des iOS und damit des Apples iPad. Zudem zeigen wir Ihnen, was Windows 7 auf Tablets kann - und was nicht.