Test

Das Spiele-Handy Sony Ericsson Yari im Test

Bewegungsgesteuerte Spiele wie mit der Wii oder der Playstation
Von Björn Brodersen / Stefanie Frevert-Schönherr

Das Sony Ericsson Yari stellt eine neue Art von Spiele-Handy dar. Wie mit der Spielekonsole Nintendo Wii können mit dem Handy in der Hand oder wie beispielsweise mit der Sony Playstation (mit Kamera) vor dem aufgestellten Kamera-Handy Spiele über Bewegungen gesteuert werden. Nur für den Spielespaß sollte man sich das jetzt im Handel erhältliche Handy jedoch nicht kaufen: Zum einen sind die Einsatzmöglichkeiten als Konsolen-Ersatz begrenzt, zum anderen bietet das Yari mit einer 5-Megapixel-Kamera, einem Medienplayer, einem UKW-Radio, UMTS- und HSPA-Unterstützung sowie einem integrierten GPS-Empfänger für die Nutzung von standortbezogenen Diensten durchaus weitere interessante Features. Im Handy-Test haben wir das Sony Ericsson auf Herz und Nieren überprüft.

Herkömmlicher Klinkenstecker für Kopfhörer fehlt

Sony Ericsson Yari (U100i)

Sony Ericsson Yari Sony Ericsson Yari
Foto: Sony Ericsson
Neu am Sony Ericsson Yari gegenüber anderen Gaming-Handys ist die Möglichkeit, nicht nur mit dem Handy in der Hand über Bewegungen Spiele zu steuern sondern auch über Gesten, die der Nutzer vor der auf der Gehäusefront angebrachten Handy-Kamera ausführt. Über eine solche zweite Kamera mit geringerer Auflösung als die Haupt-Kamera verfügen auch etliche andere Handys - gedacht ist sie für Videotelefonie, genutzt wird sie kaum. Die Zweit-Kamera des Yari erkennt die Bewegungen des Spielers - beispielsweise Kniebeugen - und übersetzt diese als Spielbewegungen aufs Handy-Display. Hierbei kommt es auf die Reaktion und das richtige Timing des Spielers sowie auf die Geschwindigkeit und die Richtung der Bewegung an.

Zu den bewegungsgesteuerten Spielen gehören beispielsweise "Bowling", "Tennis" und "Fitness". Sieben weitere Spiele sind auf dem Handy vorinstalliert, zusätliche können die Nutzer vom Download-Portal PlayNow Arena herunterladen, bezahlt wird per Premium-SMS oder per Kreditkarte. Das Handy erkannte im Test Bewegungen wie etwa einen Tennis-Aufschlag oder eine Ausholbewegung fürs Bowling zuverlässig. Damit das Yari für kameragesteuerte Spiele auch in geeigneter Position aufgestellt werden kann, wird es mit einem kleinen Stativ ausgeliefert. Zwei spezielle Spiele-Bedientasten befinden sich oberhalb des Displays.

Zu den weiteren Unterhaltungs-Features des Sony Ericsson Yari gehören ein Musik- und Videoplayer sowie ein UKW-Radio. Der Musikplayer lässt sich direkt über den zentralen 5-Wege-Navikey öffnen und bietet verschiedene vorgegebene Klangprofile, TrackID sowie die Möglichkeit, Wiedergabelisten anzulegen, und findet per SenseMe Songs zur jeweiligen Stimmung des Nutzers. Leider verfügt das Sony Ericsson Yari nicht über einen 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss für den Anschluss von im freien Handel verfügbaren kabelgebundenen Headsets. Mit dem richtigen Headset gibt es an der Klangqualität des Musikplayers des Yari nichts auszusetzen. Selbst die externen Lautsprecher des Handys klingen überraschend laut und klar. Für Stereo-Sound auf dem Bluetooth-Headset unterstützt das Yari das Bluetooth-Profil A2DP.

Kamera nicht so leistungsfähig wie die eines Cyber-shot-Handys

Sony Ericsson Yari Sony Ericsson Yari
Foto: teltarif.de
Die 5-Megapixel-Kamera des Sony Ericsson Yari bietet Funktionen wie einen Autofokus, einen Makromodus, Videoaufnahme, Gesichts- und Lächelerkennung sowie Geotagging. Zudem stehen beim Fotografieren ein Panoramabild-Modus, mehrere Szenenprogramme und ein Selbstauslöser sowie eine externe Auslösetaste bereit. Neben der normalen Belichtungsmessung kann der Nutzer auch auf eine Spot-Messung zurückgreifen. Zudem kann er Foto-Feeds abonnieren und geschossene Bilder direkt vom Handy auf Webportale hochladen. Dank HSUPA-Unterstützung gelingt dies sogar bei größeren Bilddateien recht flott. Videosequenzen können mit einer Auflösung von 640 mal 480 Pixel bei 30 Bildern pro Sekunde aufgenommen werden.

Die Qualität der Schnappschüsse lässt sich weder als schlecht noch als besonders gut bezeichnen. Vergleichsweise scharfe und rauscharme Bilder liefert das Yari unter guten Lichtverhältnissen, die Farben kommen dabei relativ matt heraus. Die Qualität von Bildern, die mit der Kamera des Cyber-shot-Handys Sony Ericsson C905 gemacht wurden, erreichen die Aufnahmen des Yari jedoch nicht. Zur Ablage von Musiktiteln, Fotos, Videos oder anderen Dateien stehen dem Nutzer auf dem Yari 60 MB Speicherplatz zur Verfügung. Über eine microSD-Karte kann die Speicherkapazität um bis zu 16 GB erhöht werden.

Für den Datenabgleich mit dem Bestand von Kontakten, Terminen, Musiktiteln, Fotos und Videos auf dem PC wird das Handy einfach per USB-Kabel mit dem Rechner verbunden, das Gerät wird sofort von Windows erkannt, Treiber müssen nicht zusätzlich installiert werden. Dabei kann der Nutzer am PC sowohl auf den Telefonspeicher als auch auf die im Handy eingelegte wechselbare Speicherkarte zugreifen. Für die Synchronisation von Musikstücken steht auch die Software Media Go bereit, die auf dem PC abgelegte Daten vor der Übertragung aufs Handy automatisch in ein Handy-kompatibles Format konvertiert.

Das Sony Ericsson Yari eignet sich nicht nur für Spiele-Fans - warum das so ist, lesen Sie auf der folgenden Seite.

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