Preise runter!

17,40 Euro pro Stunde: Surfen Soldaten im Ausland bald billiger?

Internet soll zudem in allen Bundeswehrlagern im Ausland verfügbar sein
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Surfen im Internet soll für Soldaten im Auslandseinsatz billiger werden Surfen im Internet soll für Soldaten im Auslandseinsatz billiger werden
Bild: dpa
Soldaten im Auslandseinsatz, etwa in Afghanistan oder am Horn von Afrika, haben es ohnehin nicht einfach - zudem kämpfen sie derzeit mit teuren Telefon- und Internetverbindungen in die Heimat, sofern diese überhaupt oder in sinnvoller Bandbreite zur Verfügung stehen. Dieses Problem will eine interfraktionelle Arbeitsgruppe des deutschen Bundestages verbessern. Wie das Nachrichtenmagazin Focus berichtet, erarbeiten die fünf Abgeordneten Reinhard Brandl (CSU), Lars Klingbeil (SPD), Christoph Schnurr (FDP), Agnieszka Malczak (Grüne) und Harald Koch (Linke) Vorschläge. Sie sollen bis zum Jahreswechsel den Fraktionen vorgelegt werden, trotz des seit Juli bestehenden Vertrages zwischen der Bundeswehr und dem Satellitendienstleiter Astrium GmbH.

Surfen im Internet soll für Soldaten im Auslandseinsatz billiger werden Surfen im Internet soll für Soldaten im Auslandseinsatz billiger werden
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Die Tochter des Luftfahrtkonzerns EADS stellt seit 1. Juli ein IT-System in Afghanistan und im Hafen von Dschibuti am Horn von Afrika bereit. Im Standardtarif können Soldaten E-Mails abrufen und versenden - für fünf Cent pro Minute. Das sogenannte Premium-Internet bietet für 17,40 Euro pro Stunde mehr Bandbreite und ermöglicht auch Telefonate über das Internet, etwa den Dienst von Skype. Das Ministerium räumt inzwischen den Soldaten 30 Freiminuten ein. Danach zahlen sie 21 bis 39 Cent pro Minute.

Zum Vergleich der hier angegebenen Kosten: Ein Soldat im Mannschaftsdienstgrad verdient laut den Angaben im Focus etwa 1500 Euro netto und bekommt einen zusätzlichen Auslandsverwendungszuschlag von 110 Euro täglich. Die aktuellen Preise der Astrium GmbH sind günstiger als vergleichbare Angebote der Mobilfunknetzbetreiber bei Roaming in den entsprechenden Ländern, aber für den regelmäßigen Kontakt der Soldaten mit der Heimat sicherlich deutlich zu teuer.

Arbeitsgruppe: Internet muss in allen Bundeswehrlagern installiert werden

Da die Beschwerden unter den Soldaten im Auslandseinsatz anhalten, traf sich die Arbeitsgruppe. Sie will vor allem Kostenfreiheit oder zumindest günstigere Preise erreichen. Nato-Verbündete wie Spanien, Dänemark und Norwegen gewähren ihren Soldaten kostenlose Telefonate.

Außerdem will die Arbeitsgruppe erreichen, dass Internet mit ausreichender Bandbreite in allen Bundeswehrlagern installiert und die Privatsphäre der Soldaten besser geschützt werden. Beispielsweise sollen die Soldaten eigene Notebooks nutzen dürfen, die sie über WLAN ins Netz einklinken können.

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