Zum falten

Galaxy X: 2018 soll gefaltet werden

Seit Jahren arbeitet Samsung am ersten Smartphone, dass sich komplett zusammenfalten lassen soll und kommendes Jahr soll es endlich soweit sein mit dem kolportierten Galaxy X. Die nötige Technologie für das Display ist jetzt vorhanden.
Von Stefan Kirchner

Samsung Galaxy X Das Samsung-Smartphone zum Falten nimmt immer mehr Gestalt an
Bild: teltarif.de
Obwohl Display-Panel seit Jahren schon nicht mehr nur diese starren Glasschreiben sind, wird noch immer an komplett faltbaren Geräten geforscht und entwickelt. 2014 sorgte LG mit dem ersten G-Flex-Modell für Aufsehen, welches gekrümmt war und sich biegen lässt, wenn auch nur ganz wenig.

Samsung Galaxy Fold (LTE)

Solch ein Gerät plant Samsung für das kommende Jahr nicht, denn der südkoreanische Konzern und weltweite Smartphone-Marktführer plant die Vorstellung des Galaxy X, auch bekannt als Project Valley. Bei diesem Gerät handelt es sich um ein Smartphone, dass sich komplett zusammenfalten lässt. Eine wesentliche Rolle spielt dabei das Display und genau da gibt es einen größeren Durchbruch.

Laut einem Bericht von BusinessKorea hat Samsung Display es geschafft, ein Display mit einer Krümmung von 1.0R zu entwickeln. Das bedeutet, dass sich das Display-Panel wie ein Blatt Papier komplett nach innen falten lässt, ohne das es kaputt geht. Oder anders ausgedrückt: Das Gerät soll sich zuklappen lassen wie Klapp-Handys der 2000er Jahre, nur dass das Galaxy X im Display zugeklappt wird. Zum Vergleich: LG Display ist gerade mal bei einer Krümmung von 3.0R angekommen mit entsprechend großen Abstand zwischen den beiden Gehäuse-Teilen. Es wird vermutet, dass der Konkurrent frühestens 2019 ähnliche Resultate für Prototypen erzielen kann wie Samsung sie jetzt vorweisen kann.

Alle Jahre wieder

Samsung Galaxy X Das Samsung-Smartphone zum Falten nimmt immer mehr Gestalt an
Bild: teltarif.de
Nun scheint sich Samsung jedoch so sicher zu sein, die technischen Probleme in den Griff zu bekommen, dass eine Vorstellung des Galaxy X für das kommende Jahr fest eingeplant wird. Koh Dong-jin, Chef der Mobilfunk-Sparte von Samsung Electronics, kündigte entsprechende Pläne bereits im September an.

Laut Kreisen aus der Display-Industrie soll Samsung dabei vor allem auf Kunststoff als Material setzen und weniger auf echtes Glas. Notwendig ist dies für die Faltstelle und damit das Panel selbst relativ flach wird. Mit einem auf Glas basierenden Substrat wäre dies nach aktuell technischem Stand nicht möglich.

Letzten Endes wird es daher spannend sein, wie das ominöse Galaxy X aussehen wird und vor allem welche Patente von Samsung mit Bezug auf faltbare Geräte tatsächlich zum Einsatz kommen werden. Immerhin hat der südkoreanische Konzern in den vergangenen Jahren etliche Patente in dieser Richtung angemeldet und auch zugesprochen bekommen. Selbst Samsungs ärgster Rivale Apple hat mittlerweile ein entsprechendes Patent eingereicht.

Mittlerweile gehen Insider und koreanische Fachmedien davon aus, dass in den kommenden Jahren etliche Geräte mit einem Display zum Falten vorgestellt werden. Vorbild könnte dafür der Trend der 18:9-Displays sein, die in immer mehr Modellen Einzug halten.

Ein langer Weg bis zum fertigen Produkt

2012 sollten die Smartphone-Pläne konkreter werden, allerdings verhinderten technische Probleme bei der Produktion des Display-Panels die Entwicklung eines Produktes für Endkunden. Seitdem tauchten Gerüchte über einen baldigen Start in schöner Regelmäßigkeit auf, unter anderem 2015 als Project Valley und einem anfangs geplanten Start für 2016. Aber diesmal sind die Voraussetzungen etwas anders.

Unter anderem sind die ersten offiziellen Supportseiten für das Galaxy X versehentlich auf Samsungs koreanischer Website online gegangen und auch die südkoreanische Zulassungsbehörde für Geräte mit Funkmodulen hat ein entsprechendes Gerät zugelassen, was nüchtern betrachtet nur die finale Entwicklungsphase bestätigt. Denn wenn Samsung nicht über die Prototyp-Phase hinausgekommen wäre, würde es auch noch keine offizielle Zulassung geben.

Tatsache ist jedoch, dass Samsung aktiv seit etlichen Jahren daran arbeitet, Smartphones flexibler zu machen. Den ersten Meilenstein erreichte das Unternehmen zur CES 2011, als die Display-Sparte des Konzerns funktionierende Prototypen mit einem biegsamen Display vorstellte. Witzige Randnotiz: Der Prototyp damals arbeitete mit Windows Phone als Betriebssystem.

Lesen Sie in einem weiteren Beitrag, dass Samsung und LG nicht die einzigen Hersteller sind, die an faltbaren Geräten arbeiten.

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