Samsung-Chef: Smartphones sind ein Auslaufmodell
Samsung-Chef DJ Koh spricht über die Zukunft des Smartphones
Bild: Samsung
Für Samsung sind Smartphones immer noch ein riesiger Geschäftsbereich. Die Koreaner sind weltweit der größte Hersteller und das seit 2012. Und doch, so glaubt Samsungs CEO und Mobile-Chef Dong Jin (DJ) Koh könnten die Geräte schon bald vom Markt verdrängt werden. Die Schlüsseltechnologie dafür die seien die biegsamen Displays, wie sie Samsung erstmals für das Fold vorgestellt hat.
Samsung-Chef DJ Koh spricht über die Zukunft des Smartphones
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Zu früh im Markt
Bei einem Treffen mit einer internationalen Journalistengruppe übernahm DJ Koh auch die Verantwortung für die Probleme mit dem Fold. „Das war peinlich. Ich habe es durchgepeitscht, bevor es fertig war.“
Mit ein Grund dürfte auch das Mate X des Konkurrenten Huawei gewesen sein. Dessen Ankündigung eines eigenen Fold-Smartphones hat die Koreaner so unter Druck gesetzt, dass sie auch eine unfertige und nicht ausgetestete Version auf den Markt bringen wollten. „Ich gebe zu, ich habe da einen Fehler gemacht, aber wir sind dabei diesen wieder auszubügeln.“ Derzeit seien mehr als 2000 Geräte im Test und man arbeite daran, alle Probleme aus dem Weg zu räumen – auch solche, an die man vorher gar nicht gedacht habe.
Konventionelles Smartphone-Design am Ende
Kang Yun-Je, Chef des Samsung Design-Teams, glaubt, das an den Faltdisplays kein Weg vorbeiführt. „Das Design konventioneller Smartphones ist an seine Grenzen gekommen, weswegen wir die faltbaren Geräte entwickelt haben. Aber wir arbeiten auch an anderen Geräten, die mehr und mehr Marktbedeutung gewinnen, wie etwa Smart Earphones oder Smart Watches. Die Menschen werden gar nicht merken, dass sie Bildschirme tragen.“
Die letzten 10 Jahre beschreiben laut DJ Koh die Ära des Smartphones. Doch nun glaubt auch er, es stehe ein Wendepunkt bevor. Dafür sollen die 5G-Technologie, das Internet der Dinge und der verstärkte Einsatz von künstlicher Intelligenz sorgen. Die drei Technologien sollen für eine vollkommen neue Nutzererfahrung sorgen.
Samsung will sich dabei aber ganz auf die Hardware konzentrieren, die Entwicklung von Musik- oder Video-Systeme ist kein Thema. „Wenn jemand viel besser ist als ich, müssen wir zusammen arbeiten und ein Win-Win-Game daraus machen“ so DJ Koh.
Einen Hands-on-Bericht zum Fold können Sie übrigens in einem weiteren Bericht lesen.