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Samsung-Chef: Smartphones sind ein Auslaufmodell

In Korea hat sich Samsung-Chef Dong Jin (DJ) Koh zu den Schwie­rigkeiten bei der Entwick­lung des Folds geäu­ßert - und zur Zukunft der Smart­phones. Und die sieht düster aus.
Von Wolfgang Korne

Samsung-Chef DJ Koh spricht über die Zukunft des Smartphones Samsung-Chef DJ Koh spricht über die Zukunft des Smartphones
Bild: Samsung
Für Samsung sind Smart­phones immer noch ein riesiger Geschäfts­bereich. Die Koreaner sind welt­weit der größte Hersteller und das seit 2012. Und doch, so glaubt Samsungs CEO und Mobile-Chef Dong Jin (DJ) Koh könnten die Geräte schon bald vom Markt verdrängt werden. Die Schlüs­seltech­nologie dafür die seien die bieg­samen Displays, wie sie Samsung erst­mals für das Fold vorge­stellt hat. Samsung-Chef DJ Koh spricht über die Zukunft des Smartphones Samsung-Chef DJ Koh spricht über die Zukunft des Smartphones
Bild: Samsung

Zu früh im Markt

Bei einem Treffen mit einer inter­natio­nalen Jour­nalis­tengruppe über­nahm DJ Koh auch die Verant­wortung für die Probleme mit dem Fold. „Das war pein­lich. Ich habe es durch­gepeitscht, bevor es fertig war.“

Mit ein Grund dürfte auch das Mate X des Konkur­renten Huawei gewesen sein. Dessen Ankün­digung eines eigenen Fold-Smart­phones hat die Koreaner so unter Druck gesetzt, dass sie auch eine unfer­tige und nicht ausge­testete Version auf den Markt bringen wollten. „Ich gebe zu, ich habe da einen Fehler gemacht, aber wir sind dabei diesen wieder auszu­bügeln.“ Derzeit seien mehr als 2000 Geräte im Test und man arbeite daran, alle Probleme aus dem Weg zu räumen – auch solche, an die man vorher gar nicht gedacht habe.

Konven­tionelles Smart­phone-Design am Ende

Samsung Galaxy Fold (LTE)

Kang Yun-Je, Chef des Samsung Design-Teams, glaubt, das an den Falt­displays kein Weg vorbei­führt. „Das Design konven­tioneller Smart­phones ist an seine Grenzen gekommen, weswegen wir die falt­baren Geräte entwi­ckelt haben. Aber wir arbeiten auch an anderen Geräten, die mehr und mehr Markt­bedeu­tung gewinnen, wie etwa Smart Earphones oder Smart Watches. Die Menschen werden gar nicht merken, dass sie Bild­schirme tragen.“

Die letzten 10 Jahre beschreiben laut DJ Koh die Ära des Smart­phones. Doch nun glaubt auch er, es stehe ein Wende­punkt bevor. Dafür sollen die 5G-Tech­nologie, das Internet der Dinge und der verstärkte Einsatz von künst­licher Intel­ligenz sorgen. Die drei Tech­nolo­gien sollen für eine voll­kommen neue Nutzer­erfah­rung sorgen.

Samsung will sich dabei aber ganz auf die Hard­ware konzen­trieren, die Entwick­lung von Musik- oder Video-Systeme ist kein Thema. „Wenn jemand viel besser ist als ich, müssen wir zusammen arbeiten und ein Win-Win-Game daraus machen“ so DJ Koh.

Einen Hands-on-Bericht zum Fold können Sie übri­gens in einem weiteren Bericht lesen.

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