o2 Free Unlimited Smart: 10-MBit/s-Flatrate im Test
Seit dem 4. Februar bietet o2 drei neue Unlimited-Tarife an. Mit diesen bekommt der Kunde eine Allnet-Flat für Telefonate und den SMS-Versand sowie eine echte Flatrate für die mobile Internet-Nutzung. Eine Drosselung des Daten-Zugangs gibt es nicht. Dafür bekommt der Nutzer grundsätzlich nur eine eingeschränkte Bandbreite. Im Tarif o2 Free Unlimited Smart sind das 10 MBit/s im Downstream und 5 MBit/s im Upstream.
In Zeiten, in denen die ersten 5G-Netze gestartet sind, bei denen Gigabit-Geschwindigkeiten erreichbar sind, erscheinen maximal 10 MBit/s wie ein Internet-Zugang aus der Vergangenheit. Doch braucht man im Alltag wirklich "LTE max" oder 5G-Performance? Wir wollten herausfinden, was man mit dem o2 Free Unlimited Smart in der Praxis anfangen kann.
Selbst 2 MBit/s hinterließen einen guten Eindruck
o2 Free Unlimited Smart ausprobiert
Logo: o2, Foto/Montage: teltarif.de
Zuvor hatten wir bereits den noch einmal 10 Euro pro Monat günstigeren Tarif o2 Free Unlimited Basic ausprobiert. Dabei stellte sich bereits heraus, dass dieser mobile Internet-Zugang im Alltag völlig ausreicht. Im Internet surfen, E-Mails austauschen, über WhatsApp chatten oder über TuneIn Radio oder Spotify Radio bzw. Musik streamen klappt genauso gut wie bei voller Übertragungsgeschwindigkeit.
Lediglich hin und wieder hatten wir den Eindruck, dass sich eine Webseite langsamer als gewohnt aufbaut. Videostreams starteten teilweise stark zeitverzögert, liefen dann aber stabil, wenn auch nicht in Full-HD-Auflösung. Zudem sind Down- und Uploads vergleichsweise langsam. Somit ist es nicht verwunderlich, dass wir mit dem o2 Free Unlimited Smart ähnlich gute Erfahrungen gemacht haben.
Vorteile bei der Tablet- und Notebook-Nutzung
Datenübertragungsraten im Test
Foto: teltarif.de
Insbesondere bei der Tablet- oder Notebook-Nutzung öffneten sich Webseiten noch einen Tick schneller als mit dem Tarif, der nur maximal 2 MBit/s im Downstream liefert. Ansonsten gab es auf den ersten Blick beim Surfen, Chatten, Mailen und beim Musik-Streaming keine Unterschiede zwischen den beiden o2-Flatrates, die sich nur durch die maximal mögliche Übertragungsgeschwindigkeit unterscheiden.
Up- und Downloads sind spürbar schneller als mit dem o2 Free Unlimited Basic und auch bei Speedtests zeigte sich, dass Telefónica die versprochene Datenübertragungsgeschwindigkeit tatsächlich liefert. So lagen die Downstream-Werte stets knapp unter oder unmittelbar bei 10 MBit/s. Bei Uploads wurde der Wert von 10 MBit/s sogar leicht übertroffen, obwohl dafür offiziell nur 5 MBit/s vorgesehen sind. Die Pingzeiten lagen im Test zwischen 20 und 25 ms.
Video-Streaming macht den Unterschied
Den großen Unterschied zwischen den beiden Unlimited-Tarifen von o2 mit eingeschränkter Bandbreite macht das Videostreaming. Grundsätzlich funktionierten die von uns getesteten Dienste wie Joyn und waipu.tv, Zattoo und DAZN, Sky Go und YouTube auch mit dem o2 Free Unlimited Basic. Allerdings dauerte es zum Teil knapp 20 Sekunden, bis der gewünschte Stream aufgebaut wurde.
Ferner wurden die Streams teilweise zuerst in verminderter Qualität angezeigt. Nach einer weiteren Wartezeit von zum Teil fast einer Minute wurde die Bildqualität besser, ohne aber Full-HD-Niveau zu erreichen. Diese Einschränkungen gab es beim o2 Free Unlimited Smart nicht. Streams starteten innerhalb von knapp zwei bis rund drei Sekunden und wurden auch sofort in hoher Qualität wiedergegeben.
Webradio-Streaming mit dem o2-Flatrate-Tarif
Foto: teltarif.de
Von Vorteil ist der höherwertige Tarif auch für Kunden, die mehrere Dinge parallel mit dem Internet-Zugang machen möchten. Wird mit dem o2 Free Unlimited Basic ein Video gestreamt und parallel im Internet gesurft, so kann es beim Videostream zu Aussetzern kommen. Beim o2 Free Unlimited Smart war die Bildqualität auch bei der Parallelnutzung weiterer Online-Dienste tadellos.
2 MBit/s vs. 10 MBit/s
Bei einigen Videostreaming-Diensten haben wir auch direkt zwischen o2 Free Unlimited Basic und Smart verglichen. So startete ein Stream bei Joyn mit dem 2 MBit/s-Tarif erst nach 17 Sekunden, während Bild und Ton mit dem 10 MBit/s-Tarif bereits nach zwei Sekunden verfügbar waren. Auch bei Sky Go (neun Sekunden vs. drei Sekunden) war der Unterschied spürbar, zumal das Videosignal mit dem o2 Free Unlimited Basic zunächst nur in schlechter Qualität zur Verfügung stand, während das Bild beim höherwertigen Tarif sofort sehr gut war.
Nicht so groß waren die Unterschiede bei DAZN und Zattoo. Bei DAZN standen die Streams bei beiden Tarifen nach etwa zwei Sekunden zur Verfügung. Mit 10 MBit/s Bandbreite war die Bildqualität aber merklich besser als mit 2 MBit/s - vor allem in den ersten 30 bis 40 Sekunden nach Starten des Streams. Bei Zattoo startete der Stream mit dem Basic-Tarif nach vier Sekunden, mit dem Smart-Tarif nach knapp zwei Sekunden und in besserer Qualität.
Fazit: Smart-Tarif mit bestem Preis-/Leistungsverhältnis
TV-Streaming mit o2 Free Unlimited Smart
Foto: teltarif.de
Der o2 Free Unlimited Smart ist 10 Euro monatlich teurer als der Basic-Tarif und 10 Euro günstiger als der Max-Vertrag. Während sich der Aufpreis für den Max-Tarif wohl nur lohnt, wenn der Nutzer oft große Datenmengen in möglichst kurzer Zeit übertragen will, lohnen sich die Mehrkosten gegenüber den o2 Free Unlimited Basic, wenn häufig Videostreaming genutzt und das Smartphone als mobiler Hotspot für Tablet oder Notebook genutzt wird.
Wie unser Test mit dem o2 Free Unlimited Basic ausgegangen ist, lesen Sie in einer weiteren Meldung.