Im Test

Jelly Star im Test: Performance-starker 3-Zoll-Winzling

Das Jelly Star ist laut Unihertz das kleinste Smart­phone mit Android 13. Wir haben den Hand­schmeichler für Sie getestet.
Von Claudia Krüger

Soft­ware, Sicher­heit & dyna­mische LED-Beleuch­tung

Werks­seitig läuft auf dem Jelly Star ein nahezu unver­bautes Android 13 ohne lästige Bloat­ware. Widgets und das Drop­down-Menü wurden auf das kleine Display ange­passt. Das Smart­phone unter­stützt Google-Dienste ebenso wie die Gestensteue­rung. Im Einstel­lungs­menü lassen sich verschie­dene Farb- und Symbol­designs zur Perso­nali­sie­rung der Benut­zer­ober­fläche auswählen. Android 13 auf dem Jelly Star Android 13 auf dem Jelly Star
Bild: teltarif.de
Zum Entsperren des Bild­schirms dienen auf Wunsch sowohl eine Gesichts­erken­nung per Front­kamera als auch ein Finger­abdruck­sensor. Während die Gesichts­erken­nung relativ zuver­lässig funk­tio­nierte, entpuppte sich der Finger­abdruck­sensor unseres Test­gerätes als wahres Desaster. Entweder reagierte er erst nach mehreren Anläufen oder gar nicht, sodass wir das Telefon am Ende doch über die Pin entsperren mussten. Die Rückseite glänzt mit einer dynamischen LED-Beleuchtung Die Rückseite glänzt mit einer dynamischen LED-Beleuchtung
Bild: teltarif.de
Die hell strah­lende LED-Beleuch­tung, die sich als U-förmiger und C-förmiger Streifen auf der Rück­seite befindet, lässt sich über das Einstel­lungs­menü oder ein Widget auf dem Start­bild­schirm ansteuern und als Taschen­lampe, Signal­licht für einge­hende Anrufe und Benach­rich­tigungen oder blin­kende Musik­unter­malung einstellen. Das witzige Gimmick ist zwar nütz­lich und ein Eye-Catcher, zieht bei häufigem Gebrauch jedoch kräftig am Akku.

Kamera: Für gele­gent­liche Schnapp­schüsse okay

Die 48-MP-Kamera des Jelly Star konnte uns im Test trotz f/1,75-Blende und Auto­fokus nicht voll­ends über­zeugen. Bei Außen­auf­nahmen mit viel Licht erzeugt die Knipse rausch­arme Bilder mit einer natur­getreuen Farb­wie­der­gabe, bei seit­licher Sonnen­ein­strah­lung entsteht jedoch ein auffäl­liger Nebel, der das Ergebnis im wahrsten Sinne des Wortes deut­lich trübt. Zu den Seiten hin kommt es zu einer leichten Unschärfe, auch könnten die Kontraste im gesamten Bild höher sein. Beim Heran­zoomen werden Arte­fakte sichtbar.

Für Nahauf­nahmen muss das Handy sehr ruhig gehalten werden, damit Details nicht verwi­schen, auch das ange­peilte Objekt sollte sich möglichst nicht bewegen, da es ansonsten zu einer Unschärfe in Teil­berei­chen kommt, die wie ein falsch plat­zierter Bokeh-Effekt wirkt. Mit etwas Geduld und einer zitter­freien Hand sind jedoch anspre­chende Fotos möglich. Über­rascht hat die Option, Fotos im RAW-Format aufnehmen zu können.

Haupt­kamera: Außen­auf­nahmen

Aufnahmen unter schlechten Licht­bedin­gungen wirken stark verpi­xelt, Farben sind kaum mehr zu erkennen. In diesem Fall empfiehlt es sich, die LED-Beleuch­tung zusätz­lich zum Blitz einzu­setzen, da auch dieser bei abso­luter Dunkel­heit keine ideale Leis­tung bringt.

Haupt­kamera: Labor­auf­nahmen

Videos können mit 2K (2560 mal 1440 Pixel) und 30 FPS (Bilder pro Sekunde) oder in FHD (1920 mal 1080 Pixel) und 30 FPS aufge­zeichnet werden. Diese gelingen erstaun­lich ruck­elfrei, der Auto­fokus dürfte etwas schneller reagieren. Die Stärken und Schwä­chen der Kamera sind hier ansonsten iden­tisch mit jenen bei Foto­auf­nahmen. Tonauf­nahmen weisen eine leichte Klang­ver­zer­rung auf.

Bei der 8-MP-Selfie­kamera entscheidet eben­falls das Umge­bungs­licht über die Ergeb­nisse. Diese sind in gut beleuch­teter Umge­bung akzep­tabel, könnten aber schärfer und kontrast­rei­cher ausfallen, bei Dämmer­licht knickt auch diese Knipse ein.

Front­kamera: Labor­auf­nahmen

Tele­fonie & Connec­tivity: Dem Preis­seg­ment entspre­chend

Tele­fonie haben wir über das interne Modul und über den Laut­spre­cher auspro­biert. Sowohl die eigene Stimme als auch die des Gegen­übers waren klar und deut­lich zu vernehmen, gele­gent­lich gab es jedoch eine leichte Hall­bil­dung. Zu Verbin­dungs­abbrü­chen kam es nicht. Hybrid-Kartenslot auf der rechten Seite des Jelly Star Hybrid-Kartenslot auf der rechten Seite des Jelly Star
Bild: teltarif.de
Der Laut­spre­cher des Jelly Star über­zeugt durch Laut­stärke, klingt bei Tele­fonaten und bei der Musik­wie­der­gabe aber etwas blechern. Auf 5G-Verbin­dungen muss der Nutzer bei diesem Smart­phone leider verzichten.

Die WLAN-Stärke reichte für unter­bre­chungs­freie Verbin­dungen inner­halb des Hauses über zwei Räume aus. Das GPS-Modul des Smart­phones fand in unserem Praxis­test unter freiem Himmel sehr schnell viele Satel­liten und wartete mit einer Stand­ort­genau­igkeit von zwei Metern auf.

NFC, Infrarot, Blue­tooth 5.3 und der schon erwähnte 3,5-mm-Audio­steck­platz ergänzen die übrige Ausstat­tung. NFC lässt sich derzeit noch nicht mit Google Pay nutzen, ein Update soll diese Funk­tion angeb­lich noch nach­rei­chen. Das Unihertz Jelly Star Das Unihertz Jelly Star
Bild: teltarif.de

Fazit

Die Prozessor- und Spei­cher­aus­stat­tung des Jelly Star ist ange­sichts des kleinen Form­fak­tors üppig, viel­leicht sogar zu sehr, bedenkt man die geringe Kapa­zität des 2000-mAh-Akkus. Der muss schließ­lich das Rechen­zen­trum mit Energie versorgen und ist bei häufiger Nutzung grafik­inten­siver Anwen­dungen oder Spiele schnell leer. Wer das Handy haupt­säch­lich zum Texten oder Tele­fonieren einsetzt, dürfte mit der Lauf­zeit schon eher zufrieden sein. Insbe­son­dere die Ausstat­tung mit Android 13, einer Drei-Funk­tionen-Taste und Infrarot weiß zu begeis­tern, die fehlende 5G-Kompa­tibi­lität wird den einen oder anderen viel­leicht enttäu­schen.

Gänz­lich über­zeugen konnten uns weder die Haupt- noch die Selfie­kamera, diese eignen sich eher für Gele­gen­heits­schnapp­schüsse bei guter Beleuch­tung als für druck­reife Aufnahmen. Als kleines Fiasko entpuppte sich der schlecht oder gar nicht reagie­rende Finger­abdruck­sensor.

Insge­samt handelt es sich beim Jelly Star um ein außer­ordent­lich kleines Handy mit Nied­lich­keits- und LED-Spaß­faktor sowie einer schnellen Perfor­mance, bei dem man jedoch das eine oder andere Manko hinnehmen muss.


Logo teltarif.de Unihertz Jelly Star

Gesamtwertung von teltarif.de
Unihertz Jelly Star

PRO
  • Dynamische LED-Beleuchtung Rückseite
  • NFC, Infrarot und Audioanschluss
  • Frei programmierbare Taste
  • Klein und leicht
  • Super Performance
CONTRA
  • Etwas zu pummelig
  • Kameras nur mittelmäßig
  • Schlecht funktionierender Fingerabdrucksensor
  • Kurze Akkulaufzeit
Testzeitpunkt:
11/2023
Unihertz Jelly Star
Testurteil
befriedigend (3,1)
Preis/Leistung: 1,3
Bewertung aktuell: 3,1
Einzelwertung
Datenblatt
Erklärung Testverfahren
Testsiegel downloaden
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Einzelwertung Unihertz Jelly Star

Unihertz Jelly Star
Gesamtwertung
befriedigend (3,1)
58 %
Preis/Leistung
1,3
  • Gehäuse / Verarbeitung 8/10
    • Material 8/10
    • Haptik 8/10
    • Verarbeitung Gehäuse 7/10
  • Display 6/10
    • Touchscreen 7/10
    • Helligkeit 6/10
    • Pixeldichte 3/10
    • Blickwinkelstabilität 7/10
    • Farbechtheit (DeltaE) 8/10
    • Kontrast 10/10
  • Leistung 1/10
    • Benchmark Geekbench Single 0/10
    • Benchmark Geekbench Multi 0/10
    • Benchmark Browsertest 7/10
    • Benchmark Antutu 0/10
  • Software 9/10
    • Aktualität 9/10
    • Vorinstallierte Apps 9/10
  • Internet 7/10
    • WLAN 9/10
    • LTE 10/10
    • LTE Geschwindigkeit 8/10
    • 5G 0/10
    • Empfangsqualität 9/10
    • Dual-SIM 8/10
  • Telefonie 8/10
    • Sprachqualität 8/10
    • Lautstärke 9/10
    • Lautsprecher (Freisprechen) 7/10
  • Schnittstellen / Sensoren 9/10
    • USB-Standard 9/10
    • NFC 10/10
    • Navigation 10/10
    • Bluetooth 10/10
    • Kopfhörerbuchse 10/10
    • Video-Out 10/10
    • Fingerabdruckscanner 5/10
    • Gesichtserkennung 6/10
  • Speicher 6/10
    • Größe 6/10
    • SD-Slot vorhanden 5/10
  • Akku 6/10
    • Laufzeit (Benchmark) 5/10
    • Induktion 0/10
    • Schnellladen 10/10
  • Kamera 5/10
    • Hauptkamera
    • Bildqualität hell 7/10
    • Bildqualität dunkel 3/10
    • Bildstabilisator 5/10
    • Frontkamera
    • Bildqualität hell 6/10
    • Bildqualität dunkel 2/10
    • Kameraanzahl 5/10
    • Video 7/10
    • Handling 8/10
  • Bonus 4
    • LED-Rückseite, Infrarotsensor, Audioanschluss, frei programmierbare Taste
alles ausklappen
Gesamtwertung 58 %
befriedigend (3,1)

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