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Der Internet Explorer 8 im Test

Mehr Sicherheit, mehr Farbe, wenig wirklich Innovatives
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Seit Donnerstagabend ist der neue Internet Explorer 8 nach einer einjährigen Beta-Testphase offiziell erhältlich. Mit neuen Funktionen und Sicherheitsfeatures gerüstet, soll der Browser von Firefox und Co. Marktanteile zurückgewinnen. Wodurch sich der neue Internet Explorer tatsächlich auszeichnet und ob er mit den Browseralternativen konkurrieren kann, erfahren Sie in unserem kurzen Test.

Installation dauert recht lange und erfordert Neustart

Ansicht IE 8
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Auf der offiziellen Internetpräsenz [Link entfernt] von Microsoft haben wir den Internet Explorer 8 heruntergeladen. Die anschließende Installation dauerte mit drei bis fünf Minuten (auf zwei unterschiedlichen Rechnern mit Windows XP) recht lang - es wurden zusätzliche Daten heruntergeladen und die Rechner auf Malware überprüft. Außerdem war ein Neustart der Computer notwendig. Doch bevor losgesurft werden konnte, wurde man nach dem Programmstart in einem Dialog aufgefordert diverse Einstellungen vorzunehmen. Alternativ konnte auf Microsofts Standardkonfiguration zurückgegriffen werden.

Verbessertes Tabbed-Browsing, Neuerungen nur in Details

Gleichfarbige Tabs
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Optisch hat sich jedenfalls auf den ersten Blick im Vergleich zum Vorgänger kaum etwas geändert - dafür wartet der neue Internet Explorer mit diversen neuen Detail-Funktionen auf. Insbesondere das Tabbed-Browsing wurde verbessert. Als durchaus praktisch erwies sich dabei, dass Tabs, die auseinander hervorgehen, mit derselben Farbe markiert werden und gerade geschlossene Tabs wiederhergestellt werden können. Außerdem wird für jeden Tab ähnlich wie Googles Chrome ein neuer Prozess geöffnet. Auf diese Weise wird verhindert, dass der ganze Browser durch einzelne Webseiten zum Absturz gebracht wird. Allerdings benötigt der IE je mehr Tabs geöffnet werden auch mehr Arbeitsspeicher. Suchfunktion
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Ebenso wie beim Firefox werden dem User bei der URL-Adresseingabe Vorschläge unter Berücksichtigung bereits besuchter Webseiten unterbreitet. Neu, aber auch schon beim Firefox und Opera vorhanden, ist die Funktion, nach markierten Wörtern durch Anklicken bei verschieden Diensten wie Google, Wikipedia und eBay zu suchen. Gerade besuchte Domains werden durch schwarze Schrift in der URL-Leiste hervorgehoben, während der Rest der Adresse grau angezeigt wird.

Innovativ und praktisch: Webslices

Eine richtige Innovation ist Microsoft mit den Webslices gelungen, eine Art personalisierter RSS-Feedreader. Als besonders nützlich erweist sich dieser neue Dienst für eBay oder Mail-Services, da die Webslices in der Favoritenzeile Veränderungen, z.B. neue Gebote oder eingehende E-Mails sofort anzeigen.

Sicherheit: anonymisiertes Surfen dank InPrivate-Browsing

Anonymes Surfen
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Mehr Sicherheit verspricht Microsoft durch das sogenannte InPrivate-Browsing. Es ermöglicht ein anonymisiertes Surfen, indem keine Sitzungsdaten wie etwa Cookies, Suchanfragen, Passwörter und der Verlauf gespeichert werden. Beim Löschen der Verlaufsdaten ermöglicht jetzt Microsoft mehr Einstellungen. So können z.B. Cookies von gebookmarkten Seiten beibehalten werden. Darüber hinaus soll der SmartScreen-Filter vor bösartigen Webseiten warnen.

Fazit: Nur wenig Neues

Browserverlauf löschen
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Im Vergleich zum Vorgänger hat Microsoft einige Verbesserungen vorgenommen und mit den neuen Features die Bedienung des Browsers komfortabler gemacht. Bis auf die Einführung der Webslices wurden aber tatsächlich keine neuen Entwicklungen vorgenommen. Ein Geschwindigkeitsvorteil zu anderen Browsern ist zwar laut US-Marktforschungsinstitut comScore messbar, aber im Test nicht spürbar.

Außerdem gibt Marian Jungbauer, Experte für Internetsicherheit, in einem Interview zu bedenken, dass die tiefe Verankerung des Internet Explorers im Betriebssystem Windows problematisch sei, denn viele Angreifer hätten in der Vergangenheit Lücken in Systemfunktionen ausgenutzt, die der IE mitverwendet. Die kommenden Wochen und Monate würden zeigen, wie sicher der neue Browser tatsächlich ist. Im Moment lohne daher der Umstieg auf den Internet Explorer 8 von Safari, Firefox oder Opera aus noch nicht.