Hybrid

Garmin-Asus nüvifone A50 im kurzen Test

Smartphone auf Android-Basis will als Navigations-Spezialist punkten
Von Ralf Trautmann / Marleen Frontzeck-Hornke

Die Navigation ist ein Kernfeature des nüvifone A50 - kein Wunder, war doch der Spezialist Garmin an der Entstehung beteiligt. Als Navi-Software steht auf dem Gerät entsprechend eine Garmin-Lösung bereit, die mit Onboard-Kartenmaterial arbeitet (die Daten also nicht aus dem Internet lädt) und Europa abdeckt. Die Onboard-Variante hat den Vorteil, dass zum Beispiel auch in Gegenden ohne Empfang die Navigation möglich ist und zudem für die Routenplanung der Datentarif nicht belastet wird. Im Paket enthalten sind lebenslang kostenfreie Karten-Updates - ein echter Pluspunkt für die Lösung. Wer indes TMC Pro nutzen möchte, muss hierfür im Rahmen der Garmin-Services nach einem 30-tägigen Testzeitraum 49,95 Euro pro Jahr zahlen.

Garmin-Asus nüvifone A50

Die Ortung via GPS erfolgte in unseren Test zügig und präzise. Die grafische Darstellung der Karten leidet dann aber unter den genannten Performance-Problemen, die sich nicht nur beim Zoomen, sondern auch beim Verschieben des Kartenausschnitts zeigen können.

Die Datenbank mit den POIs (Points of Interest) liefert zuverlässig und mit großer Auswahl Restaurants, Unterkünfte, Geldautomaten und vieles mehr. Lediglich einzelne Ergebnisse werfen Rätsel auf: Warum die Abfrage nach "Sehenswürdigkeiten" auch Schulen und Kindergärten liefert, bleibt wohl das Geheimnis des Herstellers. Insgesamt sollen über eine Millionen POIs gespeichert sein, zu denen direkt - mit einem Smartphone sinnvoll - die passenden Rufnummern hinterlegt sind.

Zudem sind beim nüvifone A50 Smartphone- und Navigations-Features kombiniert: So lassen sich Adressen aus den Kontakten direkt als Ziel für die Navigation wählen oder deren Standort auf der Karte anzeigen.

Navigation im Auto in der Praxis

Autohalterung des nüvifone A50 und USB-Schnittstelle Links: Autohalterung des nüvifone A50
Rechts: USB-Schnittstelle
Bild: teltarif.de
Garmin Asus liefert in der Grundausstattung bereits die PKW-Ausrüstung mit: Im Paket findet sich ein Autoladegerät und eine Installations-Vorrichtung mit Saugnapf für die Windschutzscheibe des Kfz - zudem ein kabelgebundenes Headset.

Natürlich haben wir auch hier getestet. Dabei konnte das nüvifone zunächst problemlos in der Mitte der Frontscheibe via Saugsystem-Halterung angebracht werden. Im Praxis-Test auf der Autobahn und während der Fahrt in der Stadt lieferte das Gerät sinnvolle Routen-Vorschläge, die es via Sprache mitteilt, und zeigte stets die vorgegebene Geschwindigkeit an. Dabei erfolgte die Umstellung zwischen verschiedenen Geschwindigkeits-Zonen im Zeitraum von fünf bis zehn Sekunden, nachdem diese befahren wurde. Beim Vergleich mit der wirklichen Geschwindigkeit des Autos auf dem Tacho konnte nur eine minimale Zeitverzögerung festgestellt werden - keine Besonderheit bei Navigations-Lösungen. Das Navi-Handy zeigt alle Spuren einer Straße an und hebt die davon befahrbaren Spuren durch eine andere Farbgebung ab.

Im Test hatte das nüvifone aber beträchtliche Schwierigkeiten, sich neu zu orientieren und konnte nur langsam eine neue Route berechnen. Mit Absicht haben wir dabei im Test das Gerät "verwirrt" und uns nicht an die berechnete und vorgeschriebene Strecke gehalten. Navigation in der Praxis Navigation in der Praxis
Bild: teltarif.de

Bei der Darstellung der Karten-Ansicht kann der Nutzer zwischen zwei Varianten wählen: 3D oder 2D. Damit auch unterwegs über die gesamte Zeit die Geschwindigkeit und Strecke auf dem Display sichtbar ist, sollte in den Einstellungen auf Dauerbeleuchtung umgeschaltet werden, ansonsten geht das Licht öfter als gewollt aus - die Dauerbeleuchtung ist aber in der Regel kein Problem, da das nüvifone an den Zigarettenanzünder angeschlossen wird und daher kein Strom gespart werden muss. Direkte Sonneneinstrahlung sollte allerdings vermieden werden, da das Display dann sehr spiegelt und der Nutzer nichts mehr erkennen kann.

Die Navigation ermöglicht aber nicht nur die Routenplanung für Fahrten mit dem Auto, sondern auch für Fußgänger. Hierbei schlug die Software in mehreren Tests im Nahumfeld ebenfalls sinnvolle Routen vor. Navigation mit dem nüvifone A50 Navigation mit dem nüvifone A50
Bild: Garmin-Asus

Fazit

Die Wahl von Android als Smartphone-Betriebssystem ist nach aktuellen Maßstäben nicht verkehrt: Das OS ist sicherlich das zukunftsträchtigste System im Smartphone-Markt und kann zum Beispiel schon mit den genannten rund 100 000 Apps aufwarten. Ein Problem von Android: Um die vollen Features des Smartphones nutzen zu können, ist eine Verknüpfung mit einem Google-Konto erforderlich - was das Handy dann zur Datensammelei freigibt. Natürlich lässt sich auch ohne ein solches Konto Telefonieren und Surfen, weitergehende Android-Dienste - zum Beispiel die Nutzung des App Markets - kommen allerdings nicht ohne aus.

Wer sich daran nicht stört, kann einen Blick auf das nüvifone A50 wagen - vor allem, wenn die Navigation eine Kernnutzung des Gerätes werden soll, denn in diesem Punkt kann das Gerät durchaus überzeugen. Wer "lediglich" ein normales Smartphones sucht, sollte indes auch die Konkurrenz im Blick haben: Die Zahl der Android-Endgeräte ist mittlerweile stattlich, so dass sich auch hier interessante Smartphones finden - und das zu einem möglicherweise geringeren Preis. Eine Übersicht mit technischen Daten finden Sie auf unserer Ratgeber-Seite zu Android-Smartphones - und wenn Ihnen auch Smartphones anderer Hersteller recht sind, sei Ihnen unsere Handy-Suche ans Herz gelegt, die aus mehreren hundert Geräte das passende nach Ihren Wünschen findet.

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