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das wird schwierig mit dem kostenfreien Roaming ab Sommer 17


27.10.2016 11:43 - Gestartet von wolfbln
2x geändert, zuletzt am 27.10.2016 11:46
Der Bericht von Telecompaper bezieht sich auf einen Reuters Report:
http://uk.reuters.com/article/uk-eu-telecoms-roaming-idUKKCN12Q1G6

Das heißt aber. dass sich die Anbieter zunächst einmal über 10€ (mit Steuer) pro GB für Roaming in Rechnung stellen dürfen, ab Sommer 2017. Sicher verrechnen es "Partner" untereinander billiger.

Reuters schreibt: "Big differences in domestic prices make an EU-wide wholesale cap that suits all 28 member states elusive. Countries in northern and eastern Europe with low domestic prices and generous packages favour lower wholesale caps than those in the tourist-magnet south."

Ein anderer Bericht wird deutlicher:
"According to a report from Politico, the main issue of contention is the wholesale data roaming cap. EU president Slovakia has proposed a figure of 1.05 eurocent per MB, compared to the 0.50 per MB proposed by the European Parliament. A group of 14 countries support the lower rates, while another group, led by the southern countries and large countries with multinational players like Germany and France, support higher rates. The aim is to find a level where operators will not be driven to raise domestic rates in order to offset losses on roaming."

Also die Spanier wollten die Preise hoch halten, weil sie mehr durch Roaming verdienen, da viele Touristen roamen, aber dagegen wenige Spanier im Ausland.
Die Deutschen und Franzosen wollten ihre hohen Preise nicht gefährden, aber die Ost- und Nord-Europäer haben mit den niedrigen Inlandspreisen nun ein heftiges Problem, wenn sie ab Sommer 17 Roaming ohne Aufpreise in der EU anbieten müssen, außer sie schalten Roaming ab. Wie soll beispw. in Polen bei 1GB für 0,23€ einen Roamingpreis von über 10€ pro GB gegenfinanziert werden? Es hängt also sehr von der Ausgestaltung der Grenzen d.h. der FUP ab, d.h. es bleibt weiter spannend.
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[1] batrabbit antwortet auf wolfbln
31.10.2016 04:35
Das sowieso, aber starke Allianzen bzw. Firmengruppen gibt es ja bereits, z.B. FreeMove mit der Deutschen Telekom und ihren Partnern Orange, Telia und Telecom Italia sowie Vodafone und Telefonica.

Diese drei Gruppen gibt es fast in jedem Land in Europa.

Vodafone z.B. hat ja Auslandsroaming außerhalb eigener Netze bzw. Partnernetzen schon erheblich eingeschränkt, wie man liest.

Problematisch dürfte es für kleinere lokale Netzbetreiber werden.
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[1.1] bholmer antwortet auf batrabbit
29.11.2016 22:12
Benutzer batrabbit schrieb:
Das sowieso, aber starke Allianzen bzw. Firmengruppen gibt es ja bereits, z.B. FreeMove mit der Deutschen Telekom und ihren Partnern Orange, Telia und Telecom Italia sowie Vodafone und Telefonica.

Diese drei Gruppen gibt es fast in jedem Land in Europa.

Vodafone z.B. hat ja Auslandsroaming außerhalb eigener Netze bzw. Partnernetzen schon erheblich eingeschränkt, wie man liest.

Problematisch dürfte es für kleinere lokale Netzbetreiber werden.

Dass die Netzbetreiber das Roaming auf eigene Netze und Partnernetze begrenzt, ist doch nachvollziehbar aus Kostengründen.
Den früheren Luxus im Gastland alle Netze nutzen zu können hatte man auch teuer genug bezahlt mit unterschiedlichen Preisen in jedem ausländischen Netz.
Ein echter Nachteil dürfte den meisten nicht entstehen. Die einheimischen Kunden können auch nur deren eigenes Netz nutzen.

Ich habe eine britische O2 Prepaidkarte.
Diese roamt bei O2, Eplus und Telekom. Vodafone ist gesperrt.

Aktuelle Roamingpreise: Ankommende Gespräche kostenlos.
Telefonate in Deutschland und in die EU (alle Netze) 4 Pence (4,7 Cent),
SMS (auch in deutsche Netze!) 1 Penny, Internet 4 Pence/MB. Da zahlt man mit einer deutschen Prepaidkarte ohne gebuchte Optionen deutlich mehr.
Ach ja, auf Wunsch bekommt man 100 MB/Tag für 2 Pfund.



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[1.1.1] wolfbln antwortet auf bholmer
30.11.2016 21:27

einmal geändert am 30.11.2016 21:35
Benutzer bholmer schrieb:

Dass die Netzbetreiber das Roaming auf eigene Netze und Partnernetze begrenzt, ist doch nachvollziehbar aus Kostengründen.
Den früheren Luxus im Gastland alle Netze nutzen zu können hatte man auch teuer genug bezahlt mit unterschiedlichen Preisen in jedem ausländischen Netz.
Ein echter Nachteil dürfte den meisten nicht entstehen. Die einheimischen Kunden können auch nur deren eigenes Netz nutzen.

Grundsätzlich hast Du recht. Das Roamen in mehreren Netzen im Ausland ist Luxus und dann über die Inlandspreise auch nicht mehr zu rechtfertigen. Da bisher alle an den überteuerten Tarifen verdienen wollten, hatte man als Roamingkunde mehr Auswahl an Netzen als die jeweiligen Inländer, die auch meistens nur 1 Netz zur Verfügung haben.

Diese Beschränkung kann aber in einigen Fällen zum totalen Netzausfall führen. Zum einen da, wo nun der Roaming-Partner gerade keine Abdeckung hat (aber die Konkurrenz), zum anderen, wo es technisch nicht geht.

Ein Beispiel aus den USA, wo ich gerade bin:
Hier ist ab Januar 2017 T-Mobile der einzige verbliebene GSM-Provider auf 2G/GSM. Fast alle deutschen Handys haben "Quad-Band" in 2G und empfangen somit die US-2G-Frequenzen. AT&T schaltet nun ab Januar 2017 sein 2G-Netz für immer ab.

So weit so gut, nur Vodafone/Deutschland hat kein Roaming mit T-Mobile USA, sondern nur mit AT&T! Damit braucht man für Vodafone-Roaming in den USA zwingenderweise ab Januar ein 3G oder 4G-Gerät mit US-Frequenzen!
Bei den Vodafone-Resellern gibts zudem kein 4G-Roaming und nur wenige Geräte auf dem europ. Markt sind mit den US-LTE-Frequenzen kompatibel (iPhones, teurere Androids, einige Lumias). Auch die Kompatibilität zu 3G von AT&T auf 850 und 1900 MHz ist beschränkt.

Das Beispiel zeigt, dass es wieder viel schwieriger wird, wenn das Roaming derart auf einen bevorzugten Provider eingeschränkt wird und es für viele User ein böses Erwachen gibt. Es ist daher unerlässlich, dass zumindest die drei deutschen Provider Telekom, Vodafone und O2 endlich klare Listen veröffentlichen, welche konkret die Roamingpartner in einem bestimmten Land sind und in welchen 2G, 3G oder 4G/LTE-Netz.

Ich werde M. Weidner zum Jahresende mal bitten, die geplanten 2G-Abschaltungen 2017 in den USA (und Singapur und Australien) zu einem Artikel zu machen, da sie auch für Dual-SIM-Handy-Nutzer Folgen haben, da dann dort der 2. SIM-Slot nicht mehr funktioniert. Allerdings sind die Folgen in den USA für Vodafone-Kunden am gravierendsten.