Benutzer whalesafer schrieb:
Die einzige notwendige Vorgabe ist, dass dem Kunden im Roaming nicht mehr berechnet werden darf als zu Hause. Dabei sind alle Flatrates und Minuten- und Datenpakete anzurechnen. Kein Provider wird zum Anbieten von Roaming gezwungen. Wer nur eine kleinere Abdeckung als "ganze EU" liefern kann, soll eben nur das anbieten, was er wirtschaftlich umsetzen kann. Dann können die Kunden aus einem Land mit vernünftigen Mobilfunkpreisen eben im Roaming nur telefonieren, oder in einem Land wie Deutschland, in dem die Netzbetreiber offenbar güldene Basisstationen refinanzieren müssen, gar nicht roamen. Wenn Roaming, dann wie zu Hause, sonst kein Roaming. Einfacher geht's ja wohl nicht. Es zwingt ja auch niemand die Netzbetreiber in jedem Dorf in Deutschland eine Versorgung sicherzustellen. Warum dann im Ausland?
Na, es geht eben nicht. Dein Vorschlag von roaming-freien Tarifen zeigt das doch.
Aber endlich haben auch Teltarif und User begriffen, dass mit dem kostenlosen Roaming ein Problem besteht, wenn Anbieter das GB für unter 0,20€ im Inland verkaufen.
Es kann verschiedene Strategien geben:
1) Nur Roaming im eigenen Netz bzw. Partnernetzen, siehe Vodafone. Hier muss der Konzern nur intern umbuchen. Und VF in D oder NL zeigt ja schon heute, dass es geht. Es werden sich Allianzen bilden. Hier sind aber eindeutig die Großanbieter bevorteilt.
2) Einschränkung des Roamings durch FUP oder Tragfähigkeitsklausel. Hier ist die EU gefordert. Vorteil: Über die gratis Grenze kann kräftig kassiert werden und Roaming muss nicht ganz abgeschaltet werden. Um genau diese Ausgestaltung geht es jetzt.
3) Tarife ganz ohne Roaming. Damit hat der Anbieter aber einen Nachteil ggü. der Konkurrenz. Er muss unter roaming-fähigen Tarifen liegen. Und er muss ganz darauf verzichten irgendwie durch teures Roaming gegenzufinanzieren. Vodafone nimmt im Grenzbereich zur EU (Serbien, Montenegro, auf Schiffen) heute schon das 450-fache vom EU-Roaming. Außerdem besteht ein Problem bei laufenden Verträgen, da man Roaming als Vertragsbestandteil sehen kann, aber die Absenkung zum Juli 2017 erfolgen muss. Die Null-Option kann also nur für Neuverträge gelten.
Die deutschen Großanbieter kommen ohne Grenzen oder FUP aus. Deren Preise liegen über den Großhandelspreisen für Daten. Einzig die Flatrates in alle Netze sind vielleicht zu limitieren. Netzinterne Flats müssen nicht freigegeben werden.
Anders sieht es bei kleineren Anbietern aus, die keine Allianz haben. Die gibt es hier nicht mehr, aber in etwa 15 Ländern noch. Und dann in den Billigländern: muss Orange PL wirklich die Daten für 0,20€/GB in Deutschland verkaufen oder Free Mobile FR 50GB für 20€? Hier wird wohl Option 2) oder 3) zuschlagen. Nur wenn z.B. Free auf 3) geht, dürfen sie überhaupt kein Roaming mehr verkaufen, also auch nicht den Pass Destination.
Eines ist klar: Es wird nicht übersichtlicher!