Benutzer Kai Petzke schrieb:
Ich glaube schon. Die Leute nutzen Daten auf dem Smartphone zwar nicht intensiv, aber, wenn sie sie nutzen, dann sollen die Daten auch schnell kommen. ...
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Regionen gibt, in denen 3G nicht geht, LTE aber schon. Es ist mit LTE 800 für die Netzbetreiber viel leichter, eine Basisversorung zu erreichen, als mit UMTS 2100.
Auf dem Sprachübertragungsmarkt wird es eine (vorläufig verdeckte) Auftrennung in Kunden geben, die Sprach-Peering z.B. per Viber.com nutzen und diejenigen Kunden die vom Betreiber geschaltete (logische) Kanäle nutzen wollen.
Durch WhatsApp sinkt der SMS-Umsatz jetzt schon. Durch Viber,Skype&Co werden auch bald die Sprachumsätze fallen. Nicht bei jedem Kunden aber insgesamt. Die Angebote der All-in-Flats (mit Sprache und IP) verdecken die Entwicklung im Moment noch. Aber die Preise pro Sprachminute werden langfristig böse sinken.
Dann hilft nur noch die Datenmenge, die man anbieten kann, um Umsatz zu erzielen. Und je niedriger die allgemeinen Datenpreise desto entscheidender werden die Qualitätsmerkmale räumliche und zeitliche Verfügbarkeit der Datenbandbreite. Wenn Mobilfunk bezahlbar ist, warum soll ichmich in einem schlecht ausgebauten O2 oder VDF-Netz rumärgern, wenn dt.Telekom mit Glasfaser-Backhaul einen LTE-Versorgung auf dem flachen Land anbietet. Irgendwann werden die Kunden kaum noch nach dem Preis fragen, z.B. wenn die erste All-in-flat inkl. 1GB/Monat und LTE-Nutzung auf dem Markt ist, wird die Flächenabdeckung als wichtigstes Kriterium überstrahlen, ob man 9€ oder 11€/Monat zahlt. Bis dahin müssen die ihr Netz ausgebaut haben, inkl. der Glasfaser-Backhaul.
Da sehe ich im Moment nur die Telekom in trockenen Tüchern und selbst Vodafone kann durch Glasfaserkoppelung von Kabelnetz und LTE-Backhaul irgendwann wieder seine Position am Markt wiederfinden. Aber erst dann wenn es so wenige GPRS-Nutzer gibt, dass man das (berechtigte) Wehklagen nicht mehr unter dem LTE-Lob raushört.
Wie Telefonica die Menge an mit schlechter Ping-Laufzeit angebundenen LTE-Masten Voice-fähig kriegen will, ist mir ein Rätsel. In sofern stimme ich der Bemerkung des Vor-vorposters zu, Voice-Qualität ist wichtig. Aber funktionierende Voice-Services werden nur noch im Rahmen von attraktiven All-in-Paketen mit funktionierendem Internet verkauft werden. Wenn ich nur Voice für Bereitschaftsdienste haben will, gehe ich zur Telekom und lass die Anrufer zahlen. Die E-plus-Strategie im Supermarkt für 10€ Festnetzflatrates anzubieten war eine Todsünde für die Refinanzierung des Datennetzausbaus. Wer heute noch kein Datennetz hat, hat keine Chance zu überleben, wenn die Sprachpreise implodieren werden. Und der Zeitpunkt wird kommen.
Deshalb findet sich jetzt auch kein waaghalsiger Investor, der mit zurückgegebenen E-Plus-Lizenzen ein neues PLMN aufbauen will.
Die Einnahmen aus Voice-Services sind von der Peeringentwicklung bedroht und müssen fallen. Die All-in-Tarife sind ja nur die Abwehr-Strategie "brauchst Viber.com nicht zu installieren, kriegst all deine Sprachminuten bei uns für 2€/Monat dazu" (auch in GSM 900-Gesamtnetz-Netzrändern). Aber auch das wird sich ändern.
Gegenwärtig bekommt man im Supermarkt für 7,99 All-in mit 300min&300MB
Für dieselbe Kommunikationsleistung per UMTS-IP&Viber bräuchte man ggw. noch 6,99 für 500MB und die Viberrechnung für Verbindungen zu Viber-Verweigerern.
Perspektivisch kann ich mir durch eine Verdopplung der Netzkapazität mit Verdoppelung des Daten-MENGEN-umsatzes pro Kunde maximal eine Erhöhung der Einnahmen auf 9,99/Monat/Normalkunde vorstellen. (pardon das gibt es ja fast schon als All-in300+"neues-
High-speed-volumen" für insgesamt 11€)
Ohne Premiumkunden, die mit der angebotenen IP-Bandbreite zufrieden sind, bist Du heute als PLMN-Betreiber ohne Perspektive.