Gerüchte

Nach Schuster-Abtritt bei o2: Folgt E-Plus-Chef Thorsten Dirks?

Das Handelsblatt sieht den derzeitigen E-Plus-Chef Thorsten Dirks als Nachfolger von o2-Chef René Schuster - allerdings nach Vollzug der Fusion. Wir nennen Ihnen die Gründe dafür und was mit Schuster passieren könnte.
Von Thorsten Neuhetzki

Wird er ab Sommer o2-Chef? E-Plus-Chef Thorsten Dirks Wird er ab Sommer o2-Chef? E-Plus-Chef Thorsten Dirks
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Am Mittwoch Abend gab Telefónica Deutschland, die Muttergesellschaft von o2 Deutschland, bekannt, dass René Schuster, der bisherige Chef, am heutigen Freitag seinen letzten Arbeitstag haben wird. Dieses kurzfristige Ausscheiden sorgte für Verwunderung in der Branche, Medien spekulierten über persönliche Gründe, es waren aber auch berufliche Gründe als Gerüchte zu vernehmen. Unterdessen beginnen nun die Spekulationen über die Nachfolge Schusters, dessen Position erst einmal mit einer Doppelspitze aus Markus Haas und Rachel Empey besetzt wird.

Handelsblatt spekuliert über Thorsten Dirks als Nachfolger

Wird er ab Sommer o2-Chef? E-Plus-Chef Thorsten Dirks Wird er ab Sommer o2-Chef? E-Plus-Chef Thorsten Dirks
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Das Handelsblatt bringt heute in seiner Print-Ausgabe - nicht ganz unerwartet - E-Plus-Chef Thorsten Dirks ins Spiel. Dirks ist seit 1996 bei E-Plus, kennt den Anbieter also wie kaum ein anderer. Das könnte für o2 vorteilhaft sein, wenn die Übernahme von E-Plus durch die Telefónica genehmigt wird. Dann steht dem Unternehmen eine Menge Integrationsarbeit bevor. Dirks war es auch, der bei E-Plus verantwortlich für die Mehrmarkenstrategie war, mit der der Anbieter ziemlich erfolgreich ist. Allerdings verfolgt o2 in technologischer Hinsicht eine andere Strategie als E-Plus. Während E-Plus sich gerne als "Smart Follower" sieht und weniger als Technologieführer, versucht o2 mit den technischen Innovationen Schritt zu halten.

Einen baldigen Wechsel vom Rhein an die Isar und somit in den o2-Tower wird es für Dirks aber wohl nicht geben. Wie das Handelsblatt schreibt, achten die Wettbewerbshüter im Zuge des Fusionsverfahrens peinlich genau darauf, dass beide Unternehmen bis zu einer (dann positiven) Entscheidung über die Fusion getrennte Wege gehen.

Geht Schuster zurück in die USA?

Unklar sind weiter die Gründe von Schuster kurzfristigen Abtritt. In der Presseinformation hieß es lediglich, man trenne sich in beiderseitigem Einvernehmen - oftmals eine Formulierung, die auf unterschiedliche Ansichten schließen lässt. Zudem fehlen die in derartigen Personalien-Mitteilungen oftmals üblichen Formulierungen mit Wünschen für die Zukunft. Gleichzeitig hat man Schuster aber einen Rückblick auf seine Verdienste in den fünf Jahren seiner Amtszeit gegönnt. Und Schuster wird weiter beratend für den Aufsichtsrat tätig sein - zumindest bis September. Das Handelsblatt mutmaßt, Schuster werde wieder in seine Heimat USA zurückkehren, die er 2004 zunächst nach London und dann nach München verließ.

Zum Stand der Fusion von E-Plus und o2: Hier hat gestern die EU-Kommission entschieden, dass das deutsche Bundeskartellamt keine Befugnis bekommt, die Pläne zu prüfen. Das möchte die EU selbst erledigen - bis zum 14. Mai.

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