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Lächerliche Kriminalisierung von Privatanwendern, die bereit sind,Inet zu teile


20.12.2006 16:02 - Gestartet von bongs
" Verfügen die Betreiber der Systeme über ungefälschte Daten, kann der Dritte zwar später identifiziert werden. Eine Möglichkeit, die illegale Nutzung tatsächlich zu verhindern, besteht jedoch nicht. Ob die Authentifizierung ausschließlich gegenüber den Betreibern der Systeme ausreicht, um eine Haftung des Gastgebers auszuschließen ist bisher nicht geklärt."

Das ist doch bei den Providern genauso! Die stellen auch einen Internet-Zugang zur Verfügung und können illegale Aktivitäten nicht verhindern, haben aber die Identität des Nutzers geloggt.
Mit welchem Recht sollte dies bei Privaten Anwendern, die fairerweise dem Community Gedanken entsprechend ihr Internet teilen, anders sein?

Es war mal ein sehr löblicher Gedanke, überall ins WLAN gehen zu können, weil wir alles das WLAN miteinander teilen. Sollte nicht einmal mehr die FON-Möglichkeit legal sein, wäre dieser Community Gedanke durch die Arroganz solcher Regelungen entdgültig zerstört.

Gruß,
bongs
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[1] tom.stein antwortet auf bongs
21.12.2006 07:56
teltarif berichtet üblicherweise sehr kompetent über Telefontarife etc. Aber dieser Bericht über die rechtlichen Aspekte des WLAN-Sharing ist, freundlich gesagt, reißerisch. Falls das nicht die Absicht des Artikels ist, dann hat der Autor schlicht keine Ahnung.

Seit 2004 steht bei Heise und auf den eigenen Seiten des Anwalts ein ausführlicher Artikel über die Rechte als Provider (denn das ist man, wenn man einen Internetanschluß bewußt offen läßt). Da auch Fon sich der prinzipiellen Problematik bewusst ist (wieder Heise: http://www.heise.de/newsticker/meldung/74710), sollte dies kein Problem sein.

Wenn man sich als Fonero vom Typ "Linus" meldet, verdient man kein Geld. Es fehlt also die Absicht der Gewinnerzielung - man handelt also NICHT gewerblich. Anders sieht es beim Typ "Bill" aus, da wird man an den Einnahmen beteiligt - und beteiligt sich entsprechend selbst an den rechtlichen Problemen, was Fon aber zugegebenermaßen nicht ganz so deutlich macht.

Entgegen vielen Stammtischreden: Man darf selbstverständlich seinen WLAN-Zugang offen lassen. Allerdings muss man im zweifelsfall nachweisen, dass die Spur, die zu einem führt, nicht von einem selbst stammt. Das ist bei einem offenen Router eher schwierig. Bei Fon aber werden alle Daten geloggt (hoffentlich lange genug), der Router ist eben nicht komplett offen - also gibt es keine Probleme für Linus.

Lediglich das Verbot einiger Provider, seinen Zugang nicht Dritten zur Verfügung zu stellen, steht dem entgegen. Inwieweit dies a) kontrollierbar ist und b) rechtlich haltbar ist ("VW schreibt vor, dass alle Polos nur von Jungfrauen gefahren werden dürfen!"), ist ein anderes Thema, das m.E. noch nicht geklärt ist - also der einzige echte Angriffspunkt des Konzepts von Fon und Sofanet etc.

Tom