Benutzer Hadraniel schrieb:
Ah ja. Auf der Arbeit wird man allerdings neuerdings vom Radio aus dem Netz beschallt, da übliche Radios ja nicht mehr SWR3 oder 1Live empfangen können. Nee, ist klar.
Nein, natürlich nicht. Wer ein normales Radio am Arbeitsplatz stehen hat, wird sich eben diesen Radiosender nicht übers Netz streamen.
Ok.
Interessant, wo doch genannte Sender ganz normal per Radio zu empfangen sind.
Ja, nur daß hier keiner ein Radio zur Arbeit mitgebracht hat.
Schon klar.
Und wenn das Radio läuft, wird dann auch noch hin und wieder was runtergeladen, damit man zu einem Poweruser wird? Auf der Arbeit?
Dieser Satz impliziert, daß man auch als Streaming-Radio-Hörer ein Poweruser ist.
Nein, dieser Satz impliziert das gerade nicht. Es wird hier ja gefragt, ob auch noch andere Dinge getätigt werden, während Radio gehört wird. Für mich ist ein Poweruser, der *aktiv* handelt und dabei die ganze Zeit vor seinem PC sitzt - so versteht es offensichtlich auch 1und1.
Geht man nach *Traffic* und der Konditionierung, Gehirnwäsche und Tarifierung der Provider nach, ist es das leider. Geht man nach *Dienst*, ist es das sich nicht.
Erkläre das meinen Eltern oder Großeltern, daß sie mit ihrem neuen T-DSL-Anschluß nicht zuviel Internet-Radio hören oder gar Internet-TV gucken dürfen, weil sie damit zu bösen 'Powerusern' werden und der Mischkalkulation der Flatrates auf der Tasche liegen.
Es geht und ging mir nicht darum, Internet-Radio zu hören oder Internet-TV zu gucken, sondern um oft hanebüchene Argumente, die darlegen sollen, dass man auch mit legalen Downloads bzw. Streaming einen Traffic von 50 GB und mehr erzeugen könne. Dein Beispiel mit dem Internet-Radio auf der Arbeit ist sicherlich eine Ausnahme, aber auf der Arbeit wird man sich dann wohl auch nicht zeitgleich täglich Spieledemos oder ähnliches runterladen, oder?
Erkannt, worauf ich hinaus will?
Ich ja. Du auch?
Nun ja, ich weiß ja nicht, wo du arbeitest, aber auf der Arbeitsstelle Internetradio zu hören würde ich doch als absolute Ausnahme sehen.
Also auf zwei meine letzten drei Angestelltenverhältnisse ist das absolut normal. Die Firma davor (Tochter Deutsche Bank Konzern) hatte naturgemäß sehr restriktive Internetzugangsregelungen (Sondervereinbarung, Proxy).
Nun gut, es scheint also in solchen Betrieben offensichtlich normal zu sein. Aber da man ja arbeitet, wird das Internet-Radio wohl den größten Traffic erzeugen. Und dann kommen sicherlich keine 50 GB oder mehr zustande, um die es ja gerade geht. Denn 1und1 hat ja bislang Kunden abgemahnt, die einen solchen Traffic erzeugt haben.
Eine Abteilung meiner letzten Firma hat gar zur Fußball-EM die Übertragungen der Spiele digitalisiert und als RealVideo-Stream ins lokale Netz eingespeist - cool, oder? :-)
Sicher ist das cool. ;)
Brauchst du doch gar nicht. Es geht mir auch gar nicht darum,
deswegen ein schlechtes Gewissen zu bekommen, sondern um die oft unrealistischen Beispiele, woran auch dein Extrembeispiel nichts ändert. Denn Internetradio auf der Arbeit hören
- wo ist das schon (auf die Dauer) möglich?
Nun, in den letzten 5 Jahren kenne ich es nicht anders. Ich sehe in Internet-Radio und -TV kein Extrem.
Ich auch nicht - zumindest nicht auf der Arbeit, wie es in deinem Fall ja so zu sein scheint. Wenn aber jemand als Argumentationsgrundlage für legale Inhalte generell von 8 Stunden täglichem Radiohören schreibt, dann ist es auch naheliegend, zu hinterfragen, wie realistisch eine solche Anwendung ist - vor allem, wenn dann noch andere Dinge wie VoIP und Spieledemo-Downloads etc. hinzukommen sollen - nur, um zu "beweisen", dass damit ein Traffic von 50 GB und mehr möglich ist.
Naja, du übertreibst. Es ist ja nicht so, dass man nur 10 GB Traffic erzeugen darf. Und die höheren Bandbreiten eigenen sich primär für hochauflösende Streaming-Inhalte, z. B. Video-On-Demand.
Man 'darf' sicherlich mehr Traffic erzeugen. 1&1 spricht von 30-40 GB monatlich als Schmerzgrenze zum 'Powerusing'.
Echt? Ich habe bisher immer von 20-25 GB gelesen. Übrigens finde ich es komisch, wenn sich jene Leute, die einen Traffic darüber hinaus erzeugen und von 1und1 abgemahnt werden, über diesen Provider beklagen und meinen, bei einem anderen Provider mit Freude aufgenommen zu werden. Die werden nämlich sicherlich genauso reagieren (davon ausgehend, dass eine Flatrate ähnlich billig ist wie die von 1und1).
Wenn das wirklich so viel ist, dann bin ich gespannt was passiert wenn in vielleicht 5 Jahren die Videotheken aussterben, weil Streaming-on-Demand auch für 0815-Nutzer interessant wird.
Naja, es ist müßig, darüber zu spekulieren, denn bisher gibt es doch noch keinen Fall von einem abgemahnten Kunden, der einen neuen Flatrate-Tarif von 1und1 hat, oder?
Media-Boxen, die Filme auf Knopfdruck (und Bezahlung) auf den heimischen Fernseher/Beamer streamen. Streaming-Radio-Boxen für die heimische Stereo-Anlage gibts ja schon.
Klar. Aber noch sind Streaming-Inhalte für die Masse nicht so interessant, weil Filme auf Knopfdruck noch zu teuer sind und auch die Qualität unter der von DVD liegt (AFAIK). Da ist es doch günstiger, sich die Filme seiner Wahl bei Amango, Netleih oder sonstwo auszuleihen.
Wenn die breite Masse mit dem 'Powerusing' anfängt (das Medium Internet wirklich multimedial einzusetzen, also zu mehr als nur Mail und WWW) - sind wir dann alle böse? Flatrates und Trafficvolumina sind zumindest zu den aktuellen Konditionen dann nicht mehr tragfähig.
Das kommt eben ganz darauf an. Selbst bei Inhalten wie Video-On-Demand wird wohl kaum jemand täglich auf diese Weise einen Film ordern, weil es ziemlich ins Geld gehen würde.
Ich stimme damit überein, daß 90% der 'Poweruser' heute wohl den Esel oder andere P2P-Geschichten 24/7 laufen lassen und damit zu 95% Inhalte illegal (DVD-Rips, Warez) verbreiten. Man muß ja gar nicht groß aktiv downloaden, 30 Tage Upload sind auch locker 30 Gigabyte.
Eben. Darum ging es mir ja. Die Klagen der FI kommen ja nicht von ungefähr.
Dagegen mal ein legales Beispiel für den sinnvollen Einsatz von P2P: Filesharing von amerikanischen TV-Serien-Mitschnitten oder japanischen Mangas. Klar bin ich damit Poweruser, weil es trafficintensiv ist. Aber bin ich damit böse?
Mal ehrlich: Ob das wohl jene 6000 (oder waren es mehr?) Poweruser betrifft, die 1und1 loswerden will? Was du hier als legale Anwendung beschreibst, ist doch wohl eher eine Nische.
Ich fasse zusammen: Das Internet ist mehr als nur Mail und WWW (früher war es gar primär Mail, Telnet, Gopher). Setzt man das Netz 'multimedial' ein, steigen die Traffic-Volumina enorm - das bringen Bild+Ton nunmal mit sich. Dabei ist es jetzt erstmal egal ob es sich um Streaming oder Downloads (z.B. P2P) handelt. Der Unterschied dazwischen ist ohnehin marginal: belasse ich einen Download auf Festplatte, ist es ein Download. Lösche ich den Download nach dem Konsum, ist es ein Stream.
Das ist schon richtig, nur ändert das nichts an der Tatsache, dass die meisten heutigen Poweruser vermutlich P2P-Geschichten laufen lassen, wie du ja oben selbst zugegeben hast.
Wenn 1&1 Powerusern nun den goldenen Arschtritt anbietet, dann erwischen sie damit vielleicht 90% der 'wirklich bösen Jungs'.
Den Arschtritt bieten auch andere Anbieter an - der ist dann aber wohl nicht golden.
Kollateralschaden ist dann die Minderheit der Nutzer, die das Internet nach seinem vollen Potenzial nutzt. Kollateralschaden ist leider auch, daß sich multimediale Dienste mit dieser Traffic-Konditionierung leider niemals auf breiter Front durchsetzen werden.
Wie gesagt, ist es zum gegebenen Zeitpunkt müßig, darüber zu diskutieren, wenn noch kein User abgemahnt wurde, der eine aktuelle Flatrate sein eigen nennt.
Irgendwann wird aber auch hier der Damm brechen. Gerade lernen die Leute, daß Voice-over-IP Geld spart. Diese Welle schwappt vielleicht schon bald auf GSM über.
Irgendwann merkt dann auch Karl Heinz Müller, der ganz fasziniert mit seinem neuen 1&1 Spielzeug 'über das Internet telefoniert (wow!)' daß man nicht nur Voice auf IP packen kann, sondern auch Radio, Video, TV. Spätestens dann sollten und müssen die Anbieter IPv6 und das Multicasting vom Papier ins Leben rufen, um den Shared-Medien das richtige Vehikel zu geben.
Sicher. Es ist ja auch nicht so, dass Traffic nicht immer billiger würde. Wer weiß auch schon, wie die aktuellen Konditionen zwischen 1und1 und Telekom sind.
In dieser Zukunft des Internet (meine Glaskugel sagt ~15 Jahre) spricht sicher niemand mehr von Traffic-Volumina - weil es völlig sinnfrei ist. Da hat man 10 oder 50 oder 100 MBit daheim
- je nach Anzahl der Nutzer im Haushalt ... und aus die Maus.
Sicher, das wird nicht ausbleiben.