Flops

Das waren die Flops des Jahres 2006

Produkte mit guten Ansätzen, aber schlechter Umsetzung
Von Ralf Trautmann

Aber nicht nur die Telekom machte in diesem Jahr mit einigen Flops von sich reden: Der Flugzeugbauer Boeing stellte den Internet-Zugang für Passagiere, genannt Connexion-by-Boeing [Link entfernt] , nach rund vier Jahren wieder ein. Das Unternehmen teilte dazu mit, dass der Dienst zwar "gut funktioniert und die Kunden damit sehr zufrieden" gewesen seien, der "weltweite Markt für diesen Service" aber die "Erwartungen nicht erfüllt" habe.

Bessere Zeiten:
Präsentation von Connexion-by-Boeing
Dies war wohl eher zurückhaltend formuliert: Zwar gab Boeing keine offiziellen Zahlen bekannt, nach Branchenkreisen hatte das Unternehmen allerdings rund eine Milliarde Dollar in die Internet-Tochterfirma investiert, die bei Einstellung des Dienstes nur noch einen Wert von rund 150 Millionen Dollar hatte.

Weitere Flops: BenQ-Siemens und GEZ

Die Erwartungen bei der Übernahme der defizitären Siemens-Mobilfunksparte durch den taiwanesischen Konzern BenQ im Juni 2005 waren groß. Noch Anfang 2006 war bei BenQ-Siemens von einer Rückkehr in die schwarzen Zahlen und einem Marktanteil von bis zu zehn Prozent die Rede. Doch dann meldete BenQ überraschend Insolvenz für seine Tochter an und stellte die Zahlungen ein. Politik und Gewerkschaften geben Siemens eine Mitschuld an der Situation und sehen den Konzern in der Pflicht. Doch die Suche nach einem Investor, um das Unternehmen zu retten, blieben ohne Erfolg. Mitte 2007 gingen bei BenQ Mobile die letzten Lichter aus.

Hinter den Erwartungen zurück blieb augenscheinlich auch der Mobilfunk-Discounter debitel-light, der schließlich von Blau übernommen wurde: Der Mutterkonzern debitel hatte beim Start im August 2005 gehofft, am damals schon umkämpften Markt der Billig-Anbieter teilhaben zu können. Allerdings bekam das Unternehmen offensichtlich die Kosten für die Gewinnung neuer Kunden nicht in den Griff.

Einen Flop ganz anderer Art bescherte den Verbrauchern die Neuregelung der GEZ-Gebühren: Privatpersonen, die kein Radio und keinen Fernseher ihr eigen nannten, wurden jetzt auch für internetfähige Computer und Handys zur Kasse gebeten. Während solche Fälle zunächst noch Ausnahmen waren, traf es Freiberufler und Selbstständige besonders schmerzlich: Sie mussten die Abgabe für die dienstlich genutzten Geräte auch entrichten, wenn der "private" Rundfunkempfänger und TV-Gerät schon angemeldet waren.