bestätigt

BenQ Mobile hat Insolvenzantrag gestellt

NRW-Ministerpräsident stärkt BenQ-Beschäftigten den Rücken
Von dpa / Marie-Anne Winter

Die Pleite der ehemaligen Siemens- Handysparte mit 3 000 Beschäftigten ist nun offiziell. BenQ Mobile habe einen Insolvenzantrag eingereicht, bestätigte heute eine Sprecherin des Münchner Amtsgerichts. Damit steht die Tochter des taiwanesischen BenQ-Konzerns vor dem Aus.

NRW-Ministerpräsident, Jürgen Rüttgers (CDU), hat den Beschäftigten des insolventen Handyherstellers BenQ in Kamp-Lintfort den Rücken gestärkt: "Wir wollen alles tun, dass sich für Sie und Ihre Familien wieder eine neue Perspektive eröffnet", sagte er am Freitag bei einer außerordentlichen Belegschaftsversammlung in Kamp-Lintfort am Niederrhein. Er kritisierte, dass die Belegschaft von der Insolvenz aus dem Radio erfahren musste: "So geht man nicht mit Mitarbeitern um".

Rüttgers erinnerte zugleich daran, dass das Werk lange Zeit eine Siemens-Fabrik gewesen sei. "Ich bin der Auffassung, dass auch die Siemens AG noch eine Verantwortung für den Standort Kamp-Lintfort hat". BenQ hatte am Donnerstag überraschend angekündigt, einen Insolvenzantrag für seine deutsche Tochter einzureichen, was inzwischen geschehen ist. Damit droht der Handy-Produktion das Aus.

Auch der IG Metall-Chef in NRW, Detlef Wetzel, sieht den Siemen- Konzern weiter in der Pflicht und bezeichnete die drohenden Entlassungen eine "Riesenschweinerei". Siemens und BenQ hätten sich saniert und "die einzigen die Zeche zahlen, sind die Beschäftigten in den Werken", sagte er unter großem Applaus. Viele der 1 600 Beschäftigte von BenQ protestieren mit Trillerpfeifen und Rasseln gegen die drohende Schließung des traditionsreichen Standortes.

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